Hilden Pfarrer Pickshaus geht – an der Friedenskirche endet eine Ära

Hilden · Eine gewisse Wehmut zeigte sich offensichtlich bereits vor dem großen, feierlichen Abschied: „Sie war in den letzten Wochen immer spürbar, wenn ich in verschiedenen Kreisen zum letzten Mal auftauchte“, gab Pfarrer Udo Pickshaus einen Einblick in seine Gefühlswelt.

 Pfarrer Udo Pickshaus

Pfarrer Udo Pickshaus

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Am Sonntag nahm er in der Friedenskirche am Molzhausweg nach 35 Jahren Abschied von der evangelischen Kirchengemeinde. Entsprechend groß war die Zahl derer, die ihm die Aufwartung machten: Beim Festgottesdienst standen die Gäste bis zur Tür hinaus – und viele blieben auch nach dem Segen, um beim anschließenden Beisammensein „ihrem“ Pfarrer die Hand zu schütteln oder auf Papierhänden  beste Wünsche für den neuen Lebensabschnitt zu hinterlassen.

Würdigung erfuhr der 65-Jährige natürlich auch aus dem Kreis seiner Weggefährten: „Mit den vielen Jahren seines Dienstes in Hilden hat er unsere Kirchengemeinde in vielfältigem Wechsel mitgeprägt“, betonte etwa Pfarrer Joachim Rönsch, Vorsitzender des Presbyteriums. Pickshaus` Arbeit im Kuratorium des evangelischen Schulzentrums hob er dabei genauso hervor wie seine Verdienste um den Aufbau der Essen- und Wärmestube für Bedürftige.

Ob im Familienzentrum der Friedenskirche oder als seelsorgerischer Begleiter des Seniorenbüros – Pickshaus sei stets ein „angenehmer Gesprächspartner für Gemeindemitglieder und Kollegen gewesen“, sagte Rönsch.

Superintendent Frank Weber bezeichnete den scheidenden Pfarrer als „Prediger mit humorvoller Gelassenheit" und der Gabe, Theologie und Naturwissenschaften zu verbinden.

Der künftige Ruheständler gab die Komplimente zurück: „Ich hatte immer einen sehr netten Kollegenkreis und ein hervorragendes Arbeitsklima.“ In Velbert geboren und in Wuppertal aufgewachsen, war Pickshaus 1984 als Stellvertreter im Pfarramt nach Hilden gekommen. Die Stadt kennt er jedoch schon seit seiner Jugend: „Ich hatte hier eine Tante, die ich oft mit dem Fahrrad besuchte.“ Dass er über drei Jahrzehnte in Hilden bleiben würde, sei nicht absehbar gewesen, erklärte der Pfarrer: „Als ich kam, war es üblich, nach zehn Jahren zu wechseln.“ Doch die Dinge entwickelten sich anders – „auch, weil ich mich hier immer sehr wohl gefühlt habe.“ Folgerichtig wird der Familien- und inzwischen Großvater der Stadt treu bleiben – und sich weiter in der Gemeinde einbringen, zum Beispiel in der Erwachsenenbildung.

Seine Nachfolgerin an der Friedenskirche wird Pfarrerin Esther Pippig. Sie tritt ihre Stelle im August an.

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