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Düsseldorf · Seit einem Jahr können die Bibliothekskunden in Hilden und Haan kostenlos Medien herunterladen oder ihre Bücher am heimischen PC verlängern. Ein digitaler Selbstversuch mit der "BibNet-Onleihe".

Die BibNet-Onleihe feiert ihren ersten Geburtstag. Neun von zehn Kreisstädten, darunter Hilden und Haan, hatten sich im September 2008 zum digitalen Bibliotheks-Verbund zusammengeschlossen. Über den Link www.bibnet.de/onleihe können Inhaber eines gültigen Bibliotheksausweises, die älter als zehn Jahre sind, auf inzwischen mehr als 22 000 Lizenzen und den aktuellen Katalog zugreifen.

Hörbücher besonders beliebt

Beim Start mit 16 000 Lizenzen bestand der Großteil aus elektronischen Büchern ("e-Books") und wurde sukzessive ergänzt durch e-Videos, e-Papers, e-Hörbücher, e-Musik und e-Magazine, die von jedem Internetplatz heruntergeladen werden können. "Jede Woche kommen neue Medien hinzu", berichtet Claudia Lemke, Leiterin der Stadtbücherei Hilden. "Am beliebtesten sind Hörbücher", ergänzt ihre Haaner Kollegin Gabriele Schnabel. Das Themenspektrum ist ähnlich wie in der "haptischen Bibliothek", also der Bücherei zum Anfassen, Blättern und Stöbern. Im BibNet-Katalog werden die Online-Titel in den "papiernen" Katalog integriert. So hat man mit einer Suchanfrage alle Medien zu einem Thema parat. Ein Selbstversuch.

Die Anmeldung bei BibNet-Onleihe erfolgt wie bei der Kontoansicht im bisherigen Online-Katalog mit meiner zehnstelligen Nutzernummer und dem vorgegebenen ersten Passwort, sprich: dem Geburtsdatum. Außerdem muss ich noch die Bibliothek angeben, deren Mitglied ich bin. Schon ploppt eine "Informationen zur Medienverwaltung" auf, denn in diesem Portal ist nur die Ausleihe und Verwaltung der digitalen Medien möglich. Für Kontoauskünfte und Leihfristverlängerungen der konventionellen Medien (Bücher, CDs, DVDs etc.) muss ich den lokalen Katalog der Hildener Stadtbücherei benutzen.

Ich will aber erst mal schauen, ob Thomas Mann schon online Einzug in die Datenbank gehalten hat und suche ihn in allen Medientypen. Tatsache: 13 Titel könnte ich abrufen, vorwiegend Schülerhilfen – schließlich hat das BibNet vorwiegend junge Kunden im Blick. Die Details informieren mich über die Software-Kompatibilität vom "Tod in Venedig". Passt. Also ab in den Bibliothekskorb und "jetzt leihen" – für exakt zehn Tage, sechs Stunden und 45 Minuten. Danach erlischt automatisch der Zugriff. Ich kann nun den Titel direkt ansehen oder auf dem Computer speichern.

Fürs normale Bibnet melde ich mich extra an. Hier erfahre ich, dass der neue Roman von Ulla Hahn gleich zwei Mal am Nove-Mesto-Platz vorliegt – theoretisch. Praktisch ist er leider ausgeliehen. Aber für einen Euro kann ich ihn ja vorbestellen. Denn als e-Book gibt es den "Aufbruch" noch nicht.

(RP)
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