Verspätungen und Ausfälle auf Strecke der S-Bahn 1 Neuer Pendler-Ärger über Service der Bahn

Solingen · Auf der S 1 läuft es weiter nicht rund. Zuletzt häuften sich wieder Klagen über Zugausfälle und Verspätungen. Kleine Stationen werden oft einfach durchfahren. Und auch die Fahrgast-Info am Hauptbahnhof funktioniert noch nicht.

Die Deutsche Bahn AG kommt nicht aus den Negativ-Schlagzeilen. Nachdem sich die Fahrgäste der S-Bahnlinie 1 schon seit Jahren darüber beschweren, dass die Züge vor allem in der Rushhour oftmals gar nicht erst nach Solingen fahren und die Kunden in Hilden einfach an die frische Luft befördert werden, gibt es nun neue Klagen über den Service auf der Schiene Richtung Düsseldorf.

Das geht aus einer kleinen Anfrage des Remscheider Landtagsabgeordneten Sven Wolf (SPD) an die Adresse der NRW-Landesregierung hervor. Darin listet der Sozialdemokrat gleich eine ganze Reihe von Missständen auf, die den Pendlern täglich das Leben schwer machen. So hat sich laut Wolf und seiner Duisburger SPD-Kollegin Sarah Phillip seit Ende der Sommerferien gerade die Zahl der Verspätungen sowie der Zugausfälle auf der S 1 zwischen dem Bergischen und dem Ruhrgebiet wieder spürbar nach oben bewegt.

Was indes längst nicht alles ist. Denn zuletzt ließen zahlreiche S-Bahn-Züge nach Informationen der beiden Parlamentarier vor allem kleinere Stationen ohne Halt schlicht links liegen, wenn es darum ging, Verspätungen aufzuholen – mit der Folge, dass die Fahrgäste in den Fahrzeugen der S 1, aber auch die Wartenden an den Bahnsteigen sprichwörtlich das Nachsehen hatten.

Ein Zustand, der aus Sicht von SPD-Mann Wolf unhaltbar ist, zumal das besagte Problem der in Hilden unplanmäßig endenden S-Bahnen ebenfalls weiter einer Lösung harrt. Dementsprechend verlangen der Remscheider Landtagsabgeordnete und seine Duisburger Fraktionskollegin Phillip von der Bahn als Betreiberin der S 1 nun endlich verstärkte Anstrengungen, um der Misere Herr zu werden. Sven Wolf: „Die Pendler in NRW erwarten, dass etwas passiert“.

Ob die Politiker mit dieser Forderung in der NRW-Zentrale der Bahn in Düsseldorf allerdings auf offene Ohren stoßen, bleibt abzuwarten. So wollte sich ein Sprecher des Konzerns zu den im Raum stehenden Beschwerden am Dienstag nicht äußern. In einem ersten Schritt sollten die Parlamentarier selbst informiert werden, hieß es vonseiten der Deutschen Bahn AG, die noch bis zum Fahrplanwechsel im Dezember kommenden Jahres für den Betrieb der S 1 zuständig ist.

Danach wird der private Bahnbetreiber Eurobahn eine der längsten Strecken im Nahverkehrs-Schienennetz in Nordrhein-Westfalen übernehmen. Nach Ansicht von Verkehrs-Experten ist eine Erhöhung der Pünktlichkeit auf der S 1 lediglich dann möglich, wenn die Linie, die bislang Solingen mit Dortmund verbindet, merklich verkürzt wird. Beispielsweise wäre eine Teilung auf halber Fahrtstrecke – etwa im Bereich von Duisburg – denkbar, wodurch in der Endsumme deutlich weniger Verspätungen auflaufen würden.

Dabei wäre vielen Pendlern schon mit verbesserten Informationen geholfen. Doch diese lassen am Endhalt der S 1 am Solinger Hauptbahnhof ebenfalls auf sich warten. Die Tafeln der Fahrgastinformation an den Bahnsteigen 3 / 8 sind jedenfalls weiter nicht in Betrieb – und werden wohl auch nicht so schnell die Arbeit aufnehmen. Wie bereits im Frühjahr bei Reparaturen klar wurde, macht eine Instandsetzung der Tafeln aufgrund ihres Alters keinen Sinn mehr. Laut Konzern müssen die Anzeigen erneuert werden. Ein Termin steht indes nach wie vor aus.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort