Kinderkarneval in der Stadthalle Party mit Lizenz zum Bonbon-Werfen

Hilden · Die Karnevalsfeier für Kinder der Hildener Narrenakademie in der Stadthalle kostet nur drei Euro Eintritt und verspricht Riesenspaß für junge Jecke. Die Mädchen und Jungen sind (fast) alle bunt kostümiert.

 Kinderkarneval in der Stadthalle: Alessia (links, 2 Jahre) und Lorenzo (4) haben tüchtig mit gefeiert.

Kinderkarneval in der Stadthalle: Alessia (links, 2 Jahre) und Lorenzo (4) haben tüchtig mit gefeiert.

Foto: "Köhlen, Stephan (teph)"/Köhlen, Stephan (teph)

Mutter Tina kommt ganz pünktlich zum Einlass für die traditionelle Kinderkarnevalsparty in der Stadthalle: Als Cowgirl. An der Hand hat sie zwei Ninja-Krieger in schwarzen Kostümen mit Gold –Roter-Litze. Die beiden blicken ziemlich gefährlich aus braunen Augen über ihren Mundschutz und wissen nicht so recht, ob sie ihre Namen, Tim und Noah, verraten sollen. Bevor sie aber ihre Plastik-Schwerter schwingen, kommt ein energisches: „Mama, ich muß pullern!“, vom jüngeren, dreijährigen Krieger. Tim (6) trifft inzwischen auf Philipp, der heute als Fußballer geht. Und dann gesellen sich noch Lisa (ein als Prinzessin gewandeter und auf schrecklich geschminkter blonder Vampir) und ihre engelsgleiche Schwester Julia dazu. Die jungen Jecken kennen sich aus Kindergarten und Schule. Mama Jenny hat noch die Flügel im Gepäck für die Jüngste. Sie freut sich: „Der Kinderkarneval in Hilden ist immer so nett gemacht.“ Und man weiß ja auch nie wie das Wetter am Rosenmontag wird. Inzwischen sind auch Mutter Angela als Micky Mouse - und ihre Mini-Maus Letitia vor Ort. Beide würden Herrn Disney+ mit ihrem Outfit Freude bereiten. „Weil wir das einfach süß finden.“ Sieht auch so aus. Angela ergänzt: „Ich habe mich mit anderen Müttern aus dem Kindergarten verabredet. Diese Kinderparty ist toll. Wir können uns treffen und die Kinder dürfen sich in der Halle auch frei bewegen.“ Im großen Gedränge beim Einlass – Kinderwagen müssen schließlich auch rein – trifft man auf einen Vater im pinken Plüsch. Dazu gehört etwas Mut und die Idee, „Pink Panter“ zu sein. Massimo ist zum ersten Mal mit seiner Frau Tanja und zwei zauberhaften Prinzessinnen unterwegs: „Wir haben den Termin aus dem Internet. Und sind gespannt.“

Die Erwartungen von Groß und Klein dürften wohl wieder einmal erfüllt worden sein, schließlich ist die Hildener Narrenakademie schon eine gefühlte Ewigkeit Veranstalter des Kinderkarnevals. In diesem Jubiläums Jahr „6mal11“ natürlich besonders gerne. Ur-Opa Manfred Henne, der aktuell und nebenberuflich gerade Präsident ist, freut sich, dass wieder einmal rund 1000 Gäste dabei sind. Ur-Enkel Maik zählt im Buggy schon dazu. Am Büfett gibt Kinder-Köstlichkeiten wie Pommes und Würstchen. Waffeln kosten einen Euro. Küchelchen mit Gummibären-Garnierung und außerdem jede Menge selbstgebackenen Kuchen sind ebenso günstig im Angebot. Der Service in der Küche, Büffet und an der Limo-Theke ist selbstverständlich wie immer Ehrensache. „Für diese Party soll doch alles günstig sein, damit Eltern und Kinder zusammen feiern können“, kommentiert der Präsident, der später auch noch eine gewichtige Rolle als „Waldemar der Baum“ auf der Bühne bekommen soll. Zu dem Stichwort ist einmal mehr Kirsten Tang gefragt. Sie ist im Alltag Lehrerin und Schulleiterin. Ihr Vater hieß Dieter und war natürlich auch ein präsidentialer Narrenakademiker. In Karnevalszeiten mutiert die Tochter gerne zu „Purzel“, um mit eigenen Geschichten und fröhlichen Inszenierungen die Kinderschar in der Stadthalle zum Mitmachen zu bewegen. Über zehn Jahre macht sie das schon. „Ich schreibe gerne solche Geschichten, die immer in Hilden spielen. Bei diesen Stücken schaut ein Drittel der Kinder zu. Die anderen  dürfen gerne toben.“ Dabei passiert vor dem tollen Bühnenbild von Andreas Block (das wie alles andere auch ehrenamtlich geschaffen wurde) einmal wieder typisch Hildeneristisches: Purzel ist dummerweise eingeschlafen, obwohl der Umzugswagen doch geschmückt werden sollten. Und zwar als „Karnevalistisch geprägtes muskelbetriebenes Bonbon-Verteilungs-Vehicel.“ Da es natürlich Aussichtsbehörden und Genehmigungen dafür braucht, geht so einiges auf dem Erfolgs-Weg des Wagens zum Rosenmontag-Zug schief. Für dieses Improvisations-Theater müssen Tang und ihre fünf Mit-Schauspieler übrigens viele Stunden im heimischen Wohnzimmer über. Der Text wird trotz aller Improvisation gelernt. Das junge Publikum ist auf alle Fälle begeistert von „Die Lizenz zum Bonbonwerfen“, wie Tang das Stück ganz spontan nennt. Bienen-Mami Jessica, die zu diesem Anlass ihre 14 Monate alte Mini-Alina auf dem Arm eingeflogen hat, dürfte dem wohl zustimmen.

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