Hilden Parade mit Europakönig

Düsseldorf · Prominentester Gast beim Schützenfest der St. Sebastianer ist Tadeusz Zyla aus Polen. Er schoss 2006 im holländischen Heeswijk unter 476 Kandidaten aus zwölf Ländern den Vogel von der Stange.

Für Harald Biesgen, Brudermeister der Schützenbruderschaft, ist der Besuch des europäischen Schützenkönigs in Hilden eine ganz besondere Freude: „Das ist ein tolles Ereignis für unsere Bruderschaft und es ist für uns alle eine große Ehre, den Europakönig als Gast begrüßen zu dürfen.“ Sichtlich stolz erklärte Biesgen weiter: „Der Kontakt kam zu Stande, weil Europakönig Tadeusz Zyla hier in Hilden Bekannte hat.“ Wenn Zyla nicht die europäischen Schützen repräsentiert, kümmert sich der 53-jährige Kfz-Meister um seine Autowerkstatt im polnischen Pszczyna im früheren Oberschlesien.

Gute Beziehungen zu Polen

Bürgermeister Günter Scheib empfing die Schützen mit ihrem Ehrengast im historischen Ratssaal und bat Europakönig Zyla und seine Begleiter, sich in das Goldene Buch der Stadt einzutragen. Scheib betonte, dass die Beziehungen zu Polen wesentlich besser seien als von polnischen Medien dargestellt. Eine Anspielung auf die Hetzartikel polnischer Zeitungen vor dem Fußballspiel Deutschland gegen Polen. „Ich würde mich freuen, wenn es auch weiterhin so gute Kontakte zwischen den Schützen gibt“, sagte Scheib. Schützenkönig Zyla bekräftigte: „Ich wurde in Hilden mit offenen Armen aufgenommen und fühle mich hier sehr wohl.“

Nach dem Stadt-Empfang im Bürgerhaus warteten im gut gefüllten Festzelt auf dem alten Markt bereits viele Hildener auf den Schützenkönig. Dort hatten die Schützen die älteren Mitbürger zum Seniorennachmittag eingeladen. Ereka Schäfer kommt jedes Jahr ins Festzelt: „Die Musik ist mir zwar ein wenig zu laut, doch dafür mag ich die Geselligkeit sehr. Endlich wird auch mal etwas für uns Ältere geboten.“ Eine Freundin von Ereka Schäfer fügte hinzu: „Hier kann man prima neue Leute kennen lernen.“ Ganz klar in Unterzahl im Festzelt waren die Männer. Rudolf Daubach glaubte zu wissen, warum: „Die meisten Männer sitzen wohl zu Hause und schauen Fußball.“

Sanitäter: alles friedlich

Bevor Daubach ergänzen konnte, ob er „freiwillig“ oder nur auf Wunsch seiner Frau auf Fußball verzichtete, zogen mit lautem Tusch auch schon die St.-Sebastianer ins Zelt ein. Angeführt vom sichtlich stolzen Europakönig. Während drinnen lautstark die Musik aufspielt, hatten die Johanniter-Ersthelfer vor dem Festzelt wenig zu tun. „Es verläuft alles ausgesprochen friedlich“, berichtete ein junger Sanitäter. Heute wird der neue Schützenkönig ausgeschossen.

(RP)
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