Hunger auf Schokolade und Eis im Kreis Mettmann Pandemie lässt Appetit auf Süßigkeiten steigen

Jeder Einwohner des Kreises Mettmann hat laut Gewerkschaft NGG im vergangenen Jahr 33,4 Kilogramm Schokolade und anderen Süßkram gegessen.

 Eis, Schokolade, Kekse – wir haben 2020 mehr Süßigkeiten verputzt als im Jahr zuvor.

Eis, Schokolade, Kekse – wir haben 2020 mehr Süßigkeiten verputzt als im Jahr zuvor.

Foto: dpa/Fredrik von Erichsen

Der Hunger auf Schokolade & Co. ist in der Corona-Pandemie offenbar gestiegen: Im Kreis Mettmann wurden im vergangenen Jahr rein rechnerisch rund 16.200 Tonnen Süßwaren gegessen – davon allein 4600 Tonnen Schokoladenwaren, 2700 Tonnen Knabberartikel und 2200 Tonnen Speiseeis. Diese Zahlen hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) jetzt ermittelt.

Nach Angaben des Bundesverbandes der Deutschen Süßwarenindustrie stieg der Verbrauch süßer und salziger Snacks im vergangenen Jahr um 2,6 Prozent auf durchschnittlich 33,4 Kilo pro Kopf. Offenbar gab es die stärksten Zuwächse im Bereich der Knabberartikel wie Salzstangen, Chips und gewürzte Erdnüsse. 2020 stieg hier der Pro-Kopf-Verbrauch um 8,4 Prozent auf 5,6 Kilo.

„Vom Eis, das zuhause gegessen wird, wenn die Eisdiele zu hat, über das Stück Schokolade als Nervennahrung im Homeoffice bis hin zu den Chips vorm heimischen Fernseher – in der Pandemie greifen viele Menschen verstärkt zu Süßwaren“, sagt Zayde Torun, Geschäftsführerin der NGG-Region Düsseldorf-Wuppertal.

Die steigende Nachfrage gerade im Lebensmitteleinzelhandel führe zu wachsenden Umsätzen bei den Herstellern, an denen nun auch die Beschäftigten der Branche beteiligt werden sollen. In der im April beginnenden Tarifrunde für die nordrhein-westfälische Süßwarenindustrie verlangt die NGG ein Einkommensplus. Ende März legt die Tarifkommission der Gewerkschaft die genauen Forderungen fest.

„Von einer Krise kann in der Branche, anders als in vielen anderen Wirtschaftszweigen, keine Rede sein“, betont Torun. Zwar habe es im Zuge weltweiter Lockdowns leichte Rückgänge beim Exportgeschäft gegeben. Aber „unterm Strich“ stünden die Firmen wirtschaftlich gut da. Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz in der deutschen Süßwarenindustrie laut Statistischem Bundesamt um 7,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

(tobi)
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