Kreis Mettmann CDU holt beide Wahlkreise zurück

Kreis Mettmann · Christian Untrieser zieht an Manfred Krick vorbei, Claudia Schlottmann setzt sich gegen Jens Geyer durch. Die SPD ist tief enttäuscht.

 Die Hildener Wahlsiegerin Claudia Schlottmann (rechts) mit der Bundestagsabgeordneten Michaela Noll aus Haan gestern Abend im Kreishaus

Die Hildener Wahlsiegerin Claudia Schlottmann (rechts) mit der Bundestagsabgeordneten Michaela Noll aus Haan gestern Abend im Kreishaus

Foto: Ralph Matzerath

Die CDU ist klarer Gewinner der Landtagswahl auch im Kreis Mettmann. Manfred Krick (SPD) und auch Jens Geyer (SPD) müssen ihr Landtagsmandat abgeben und Platz machen für Christian Untrieser (CDU) sowie Claudia Schlottmann (CDU).

Im Wahlkreis 37 (Erkrath, Haan, Hilden, Mettmann) setzte sich Christian Untrieser klar gegen Manfred Krick durch, Nach Auszählung aller 80 Stimmbezirke lag Untrieser bei den Erststimmen am Ende bei 39 Prozent, Krick kam auf 31,6. .Im Wahlbezirk 36 (Langenfeld, Monheim, Teile Hildens) erreichte Claudia Schlottmann 42,8 Prozent und lag damit deutlich vor Jens Geyer mit 31,4. Als Manfred Krick um kurz nach 18.30 Uhr die sechste Etage des Mettmanner Kreishauses betritt, weiß er schon, dass seine Tage als Landtagsabgeordneter für die SPD gezählt sind. "Ich bin sehr enttäuscht über das Ergebnis. Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet", sagt Krick sichtlich geknickt. Wer an der derben Klatsche für die SPD nun die Schuld trägt? "Das wäre Kaffeesatz-Leserei", sagt Krick und: "Wir sind mit unseren Themen nicht durchgedrungen." Die SPD-Bundestagsabgeordnete Kerstin Griese wird da schon etwas deutlicher. "Ich glaube, der Hype um Martin Schulz hat der SPD geschadet, weil die CDU gezielt damit Stimmung gegen uns gemacht hat", sagt Kerstin Griese. Ministerpräsidentin Hannelore Kraft sei sehr beliebt gewesen, an den Kandidaten vor Ort habe es auch nicht gelegen, dass diese Wahl so deutlich verloren wurde. Die SPD habe darunter gelitten, dass Hannelore Kraft keinen Wahlkampf gegen die Grünen gemacht habe. Das habe der SPD vor allem bei den wichtigen Themen wie Schule (G8/G9 und Inklusion) sehr geschadet, sagte Griese.

Christian Untrieser wollte seinen Wahlsieg noch nicht so richtig feiern, weil die Ergebnisse im Kreishaus nur sehr langsam eintrafen. Doch mit jedem gewonnenen Wahlkreis lächelte der 35-jährige Rechtsanwalt aus Erkrath ein bisschen mehr. Untriesers Dank galt vor allem seinem "Team Untrieser", etwa 20 junge Leute, die ihn bei den zahlreichen Wahlkampfauftritten unterstützt haben. Ähnlich zurückhaltend war Claudia Schlottmann: Sie wolle erst das Ergebnis abwarten und danke bis dahin ihren Unterstützern. Die Freude und Erleichterung war ihrer Stimme dennoch anzuhören. Zu den wichtigsten Projekten der beiden gehört nun die Stärkung des Rechtsstaats durch mehr Polizei und bessere Ausrüstung von Polizisten. Damit sollen Einbrecher, kriminelle Clans und Extremisten konsequenter bekämpft werden. Offene Ohren findet er damit vor allem bei Landrat Thomas Hendele. "Der zweite Regierungswechsel innerhalb von sieben Jahren hat mich überrascht", sagte Hendele. Allerdings habe er bei vielen Wahlkampfauftritten in den vergangenen Tagen gespürt, dass eine Wechselstimmung in der Luft liege. Hendele hofft, dass die neue Regierung mit Armin Laschet an der Spitze endlich die Gemeindefinanzreform in Angriff nimmt. Darüber hinaus wünscht er sich für den Kreis Mettmann mehr Polizisten. In Jubellaune war auch die FDP. Dirk Wedel zieht erneut in den Landtag ein und freut sich, dass der Kreis Mettmann erneut eine Hochburg der FDP ist. "Die Wähler haben großes Vertrauen in uns und dafür möchte ich mich bedanken", sagte Wedel.

(RP)
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