Haan Nicht überall lief es rund

Düsseldorf · Beim Berufsschnuppertag konnten sich die Neunt- und Zehntklässler der weiterführenden Schulen über zahlreiche Ausbildungen informieren. Mancher Betrieb wartete allerdings vergebens auf die Besucher.

Ihr Mittagessen hatten sich Jenny (16), Özgül (15) und Sema (15) gestern redlich verdient. Die drei Mädchen lernten im Laufe des Vormittags viele Bewohner des Friedensheims kennen, nahmen an der Stunde der Gymnastikgruppe teil und pflanzten neue Blumen im Sinnesgarten. Das Trio von der Hauptschule Zum Diek war im Rahmen des Berufsschnuppertages zu Gast, den 52 Haaner und Gruitener Unternehmen in Zusammenarbeit mit der Praktikums- und Lernpartnerbörse (P-u-L) anboten. "Wir wurden sehr freundlich aufgenommen", sagte Jenny, die später einmal Altenpflegehelferin werden will und sich um ein Jahrespraktikum beworben hat.

Ungünstiges Timing

Der Berufsschnuppertag sollte den Schülern der weiterführenden Schulen eine Entscheidungshilfe bei Berufswahl und Lebensplanung sein. Die Bandbreite der Möglichkeiten reichte vom Tagespraktikum bis zur Gruppen-Betriebsführung mit Bewerbungstipps. "Das Timing von Kollegschulen und dem betrieblichen Ausbildungsmanagement ist nur manchmal ungünstig", berichten Petra Raabe und Barbara Wachsmann von P-u-L. In den Schulen melden sich die Jugendlichen im Januar an, die Bewerbungsgespräche in den Firmen beginnen aber erst im Februar oder März. "Kaum jemand gibt seinen Platz an der Kollegschule zugunsten eines Ausbildungsplatzes auf", sagen die Organisatorinnen.

Eine ganze Palette verschiedener Berufe lernten Gruppen der Haupt- und Realschule bei Amada und Centa Antriebe kennen. "Das Kleinteilelager fand ich spannend", sagte Tim (15) beim Rundgang durch die Centa-Produktionshallen. Daniel (14) schaute sich erst einmal um, einen konkreten Berufswunsch hat er noch nicht. "Ich könnte mir vorstellen, als Mechatroniker oder Zerspanungsmechaniker zu arbeiten", stellte der zweite Daniel (15) fest. Bei Amada fertigten die Schüler ein Papiermodell an und stellten dann mit Stanzmaschine und Abkantpresse aus einem Blech einen Zettelhalter her. "Es gibt ein gutes Arbeitsklima hier und viele nette Leute", lobte Adis (16). Kerstin (16) fragte gleich mal nach einem Jahrespraktikum. "Ich würde später gerne eine kaufmännische Ausbildung machen", sagte sie.

Viele Schüler erschienen nicht

Doch nicht überall lief es rund: In mehreren Unternehmen erschienen die angekündigten Schüler gar nicht, bei anderen machten sie sich mit fadenscheinigen Ausreden aus dem Staub. "Schade, ich hätte gerne gezeigt, wie abwechslungsreich mein Beruf ist", stellte Steinmetz Tobias Kartz enttäuscht fest.

(RP)
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