Haan Neues Jugendparlament gewählt

Haan · Ein Gremium ist zustande gekommen – bei sehr niedriger Wahlbeteiligung von 6,5 Prozent.

Ein Gremium ist zustande gekommen — bei sehr niedriger Wahlbeteiligung von 6,5 Prozent.

Gegen Viertel vor Sieben wäre es am Samstag im Jugendhaus durchaus möglich gewesen, die berühmte Stecknadel fallen zu hören. Auch wenn sich die Kandidaten bei der Wahl zum Jugendparlament betont gelassen gegeben hatten — im Moment, als das Ergebnis kam, waren alle 13 Jugendlichen nervös. Die Anspannung löste sich jedoch, als die prozentualen Werte jedes Kandidaten kamen. Vor allem beim Ergebnis von Neuling Lucio Drött-boom ging ein Raunen durch die Cafeteria, denn der 14-Jährige sicherte sich mehr als ein Viertel der abgegebenen Stimmen. Im Anschluss gratulierte auch Bürger-meister Knut vom Bovert, der den neuen Delegierten für ihre Kandidatur dankte.

Das Jugendamt hatte Anfang November rund 1600 Wahlbenachrichtigungen an die Jugendlichen verschickt, die in der vergangenen Woche in den weiterführenden Schulen sowie am Samstag im Jugendhaus ihre Stimme abgeben konnten. Mit 6,46 Prozent fiel die Wahlbeteiligung geringer aus als bei der ersten Wahl 2008 (14,8 Prozent), was Jugendreferent Peter Burek vor allem darauf zurückführte, dass das Jugendparlament noch immer nicht allen Jugendlichen ein Begriff ist und diese durch ihren vollen Terminkalender auch kaum die Zeit hätten, sich neben schulischen Verpflichtungen, Vereinen und Freunden mit dem Thema Politik zu befassen. "Des-halb wollen wir daran arbeiten, das Gremium weiter bekannt zu machen. Die Delegierten müssen versuchen, durch Projekte und Aktionen auf sich und ihre Arbeit aufmerksam zu machen", stellte Burek fest.

Knut vom Bovert freute sich, dass nach der langen Suche nach Kandidaten endlich eine Wahl stattfinden konnte. Er bot den Delegierten an, sich mit ihm für Gespräche über die Situation der Jugendlichen in Haan zu treffen und forderte: "Unternehmt etwas, kümmert euch um die Interessen der Jugendlichen, bringt euch wo immer ihr könnt ein." Für den Kandidaten Brix Vonderbank, der den Einzug ins JuPa als Vollmitglied verpasste, hielt er aufmunternde Worte bereit: "Im Verwaltungsrat der Sparkasse bin ich auch nur beratendes Mitglied und trotzdem kann man an vielen Stellen Einfluss nehmen." Lucio Dröttboom und Johanna Becker hatten erstmals kandidiert und von früheren Delegierten vom JuPa und seiner Arbeit erfahren. "Den eigenen Namen auf dem Wahlschein zu lesen, das war schon seltsam", bemerkten sie. Konkret würden sie sich gerne mit der Busverbindung zur Bollenheide und den Spielplätzen in der Stadt befassen. Natalie Bartoß beteiligte sich bereits in den vergangenen zwei Jahren im JuPa. "Wir haben interessante Einblicke erhalten. Da war es keine Frage, ob ich weitermachen will", stellte sie fest. Tobias Kunzelmann begleitete am Wahlabend seinen Kumpel Lucio und hatte eine einfache Erklärung für dessen gutes Wahlergebnis: "Er hat viel Werbung für sich gemacht."

Der Autor ist Koordinator des Jugendparlaments.

(doe)
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