Hilden Neue Tageseltern für die Kinderbetreuung

Hilden · Zwölf Frauen und Männer aus Hilden werden vielleicht schon bald bei sich zu Hause Kinder betreuen. Sie informierten sich gestern ausführlich bei einem Einführungsseminar von Jugendamt und Evangelischem Erwachsenen-Bildungswerk (EEB) zum Thema Tageselternschaft. Denn wer Tagesmutter oder -vater werden will, muss einige Voraussetzungen erfüllen.

 Tagesvater Sven Lembrecht mit Sohn Anton (l.) und Tochter Hannah.

Tagesvater Sven Lembrecht mit Sohn Anton (l.) und Tochter Hannah.

Foto: ola

Neben polizeilichem Führungszeugnis und gesundheitlichem Gutachten benötigen Tageseltern eine Ausbildung. Die nächste beginnt am 28. Februar. Sie besteht aus theoretischem Unterricht und einem viertägigen Praktikum in einer Kita. Normalerweise müssen angehende Tageseltern die 790 Euro für die Ausbildung selbst zahlen. Weil die Stadt Hilden aber die Kinderbetreuung für unter Dreijährige ausbauen will, übernimmt sie die Kosten – finanziert über das "Aktionsprogramm Kindertagespflege" des Bundesfamilienministeriums, das wiederum über den Europäischen Sozialfonds seine Mittel bezieht.

Familien-Atmosphäre

Kindertagespflege ist eine wichtige Ergänzung für die Betreuung, nicht nur, weil sie mehr Plätze schafft. Auch, weil sie leistet, was Kitas nicht leisten können. "Viele Eltern entscheiden sich für eine Tagesmutter, weil dort eine familiäre Atmosphäre herrscht", weiß Edith Röder, beim Hildener Jugendamt für die Kindertagespflege zuständig. Zudem gibt es keine festen Öffnungszeiten wie bei der Kita, Betreuungszeiten können individuell vereinbart werden. Rund 100 Kinder werden im Stadtgebiet aktuell von 45 Tageseltern betreut. Dabei handelt es sich meist um Frauen, die selbst ein kleines Kind haben. Oder um Frauen, deren eigene Kinder bereits aus dem Haus sind, die aber den Umgang mit den kleinen Energiebündeln nicht missen wollen. So ist das auch bei Susanne Radstake. Die 49-Jährige möchte gern gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Dieter Teschke (52) die Kindertagespflege "für mindestens drei Kinder" übernehmen. "Für mich ist das ein Neustart", sagt die ehemalige Friseurin. Und Handwerker Teschke hat jetzt das Bedürfnis festgestellt, sich sozial betätigen zu wollen. "Die Perspektive ist gut und die Optionen steigen."

Er war einer von drei Männern bei der Infoveranstaltung – eine gute Quote, meint Edith Röder. Denn bislang gibt es nur einen Tagesvater in Hilden. Sollten die drei alle Voraussetzungen erfüllen und sich wirklich für die Tagespflege entscheiden, gibt es bald vier.

(RP)
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