Hilden/Haan Neanderland-Biennale sieht in diesem Jahr Rot

Hilden/Haan · Vom 7. Juni bis 27. Juli präsentiert das Theaterfestival 27 Aufführungen im Kreis, darunter drei in Hilden und drei in Haan.

Mit "Rot" verbinden sich viele starke Assoziationen: Liebe, Blut, Rache oder Wein. Deshalb hat Uwe Muth, Intendant der Neanderland-Biennale, "ROT" zum Thema des Theaterfestivals vom 7. Juni bis 7. Juli im Kreis Mettmann gemacht. Die Besucher dürfen sich auf 27 packende Inszenierungen an ungewöhnlichen Orten freuen.

Auf jeden Fall wird viel Blut fließen, verspricht Muth: Wenn Macbeth seine Widersacher erdolcht (22. Juni in der Stadthalle Erkrath), Vampir Nosferatu seine Opfer aussaugt (8. Juni auf dem Marktplatz Langenfeld) oder Räuber Hotzenplotz droht: Rache ist Blutwurst (22. Juni Kirchplatz Wülfrath).

Partnerland ist Polen. Zwölf der 27 Inszenierungen beschäftigen sich mit dem Nachbarland, weil es dort eine große und faszinierende Straßentheater-Szene gebe, die schon bei früheren Biennalen im Kreis großen Eindruck gemacht habe, erzählt Muth.

Hilden wird dreimal zum Spielort der Biennale. Am Donnerstag, 13. Juni (20 Uhr, Area 51, Furtwänglerstraße 2b) will der Preisträger der Walder Theatertage Solingen die Bühne "rocken". Das beste Nachwuchs-Ensemble wird erst am 15. Mai ermittelt. Das N.N. Theater bringt am Freitag, 28. Juni, (20 Uhr Dr.-Ellen-Wiederhold-Platz) die "Nibelungen", einen gewaltigen Stoff, auf die Bühne — aber mit überraschenden, unglaublichen Wendungen und Leichtigkeit, verspricht der Intendant.

Der Eintritt zu diesem Freiluft-Spektakel ist frei: Jeder zahlt, was er kann und mag. Um die Hoffnung auf ein besseres Leben geht es dem Schauspiel "Emigranten" von Slawomir Mrozek am Samstag, 29. Juni (20 Uhr im QQTec Forststraße 23). Regisseur Michal Nocon hat das Stück für die Neanderland-Biennale neu inszeniert, lässt die Protagonisten auf Deutsch und auf Polnisch agieren.

In Haan finden ebenfalls drei Biennale-Events statt. Am Donnerstag, 20. Juni 2013 (20 Uhr Aula Gymnasium Adlerstraße 3), präsentiert erst das Theater Minestrone die "Serenade" aus dem Stücke-Zyklus "Fuchsquartett" von Slawomir Mrozek, ein herrliches Spiel um die immer wieder gleichen Verwirrungen zwischen Männern und Frauen. Danach liest der bekannte Fantasy-Autor Wolfgang Hohlbein (40 Millionen Auflage) eine extra für die Biennale verfasste Geschichte zum Thema "Rot".

Um Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit geht es am Samstag, 29. Juni (22.15 Uhr Schillerpark). Das Bergische Wanderkino zeigt den Film "Drei Farben: Rot" von Krzysztof Kieslowski aus dem Jahr 1994. Die "Apokalypse" in der Inszenierung des Theater A aus Gliwice/Gleiwitz gibt den Weissagungen des Johannes Gestalt. Die Profitruppe aus Polen studierte das Stück über den Anfang vom Ende der Welt mit zehn Amateuren aus dem Kreis Mettmann ein. Gemeinsam mit dem Ensemble des Theater A werden sie das Publikum am Dienstag, 2. Juli (ca. 21.30 Uhr Schillerpark) in eine fantastische Welt spielen.

"Toll, dass es so etwas gibt", freut sich Anja Eicker auf die Biennale — auch für ihre vier Kinder. Das Theaterfestival bringe die Menschen dazu, über den örtlichen "Tellerrand" zu schauen, glaubt die Hildenerin. Und weil Kultur quasi auf die Straße gehe und sich öffentlich mache, könne man sich dort von ihr überraschen lassen: "Das ist sehr schön."

(RP/rl)
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