Serie Mein Schutzmann (7) Nach 39 Jahren bietet Hilden noch Neues

Hilden · Seit 1994 ist Gerd Hölterhoff als Bezirksbeamter der Polizei für den Westen der Stadt zuständig.

 Gerd Hölterhoff hat beide Moscheen Hildens in seinem Bezirk. Dort ist er ein geschätzter Gast.

Gerd Hölterhoff hat beide Moscheen Hildens in seinem Bezirk. Dort ist er ein geschätzter Gast.

Foto: Stephan Köhlen

Hilden Er selbst bezeichnet sich als bodenständig, der seinen Wohn- und Arbeitsort Hilden liebt. Ein Blick in das Büro von Gerd Hölterhoff zeigt eine andere Seite des 58-Jährigen auf: Die Wände im Büro des für den Hildener Westen zuständigen Bezirksbeamten der Polizei sind über und über mit Polizeiabzeichen aus aller Welt bedeckt. "Die stammen praktisch aus jedem Land, das ich bereist habe", sagt der gebürtige Burscheider. Die meisten hat er sich persönlich vor Ort besorgt.

Seine Weltoffenheit und die enge Verbundenheit zu seiner Heimatstadt sind für den verheirateten Vater eines Kindes keine Gegensätze. Das eine ist sein Beruf (seit 1975 bei der Polizei, seit 1978 in Hilden), das andere seine Freizeit. Da trifft es sich gut, dass der Polizeihauptkommissar oftmals beides miteinander verbinden kann, seit er 1994 die Stelle als Bezirksbeamter im Hildener Westen übernommen hat.

"Ich gehe gern in ein Café an der Mittelstraße, unterhalte mich und beobachte", beschreibt Hölterhoff die angenehmste Seite seiner Tätigkeit. Außerdem habe er den Vorteil, beide Moscheen in seinem Bezirk zu haben.

Probleme habe er dort nie gehabt. Ganz im Gegenteil. Er habe sich in den Moscheen immer als willkommener Gast gefühlt. Die Wertschätzung beruht auf Gegenseitigkeit. "Er ist ein ehrlicher, ein positiver Mensch, den wir sehr schätzen", sagt Erhan Akyol, Vorsitzender der türkischen Gemeinde, über Hölterhoff. Beide kennen sich seit der Grundsteinlegung der Moschee vor 20 Jahren. Dort genieße der Bezirksbeamte einen Ruf als hilfsbereiter, freundlicher und netter Mensch, der sich in der türkischen Gemeinde gut auskennt. "Wir arbeiten gern mit ihm zusammen", sagt Akyol.

Und Gerd Hölterhoff arbeitet gern als Bezirksbeamter. Nach 16 Jahren im Wach- und Wechseldienst wollte er unbedingt in den Bezirksdienst, um etwas zu machen, "an dem ich richtig Spaß habe". Schon bei seiner vorherigen Verwendung habe er es immer genossen, auf Fußstreife auf der Mittelstraße unterwegs zu sein. Das sei die beste Möglichkeit gewesen, mit den Bürgern in Kontakt zu kommen. Im Streifenwagen ist das schlecht möglich.

Für Gerd Hölterhoff ist die Stadt Hilden im Laufe seiner vielen Dienstjahre gewissermaßen zu einer eigenen kleinen Welt geworden, in der es immer noch etwas Neues zu entdecken gibt. "Kein Bürgergespräch ist gleich", sagt er, und jeder Tag bringe neue Begegnungen mit sich.

Einen bevorzugten Aufenthaltsort in der Itterstadt hat er dienstlich nicht. "Es gibt viele schöne Stellen und überall ist es spannend", sagt Hölterhoff. Manchmal gibt es auch Überraschendes: Wenn er beispielsweise auf Jugendschutzstreife geht und in den Spielhallen in seinem Bezirk vorbeischaut, dann sei es schon interessant, "wen man dort alles trifft. . .".

(RP)
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