Hilden/Haan Mythen rund um die Ernährung

Hilden/Haan · Machen Brot und Nudeln am Abend dick? Hier sind die Antworten.

Viele beginnen das neue Jahr mit guten Vorsätzen: Sie wollen abspecken - und nehmen deshalb am Abend keine Kohlenhydrate mehr in Form von Brot, Nudeln oder Kartoffeln zu sich. Aber funktioniert das auch? "Für die Deckung des tägliches Energiebedarfs spielen Kohlenhydrate und Fette jedoch eine wichtige Rolle", sagt Wiebke Linnemann, Ernährungsexpertin bei der Kaufmännischen Krankenkasse KKH: "Besonders Kohlenhydrate brauchen wir, um geistig sowie körperlich fit zu bleiben, damit wir im Alltag etwas leisten können. Wer darauf verzichtet, der verzichtet gleichzeitig auf lebensnotwendige Nährstoffe, die ebenfalls in kohlenhydratreichen Lebensmitteln enthalten sind." Dass man an Gewicht verliere, liege weniger an den Kohlenhydraten. Denn beim Verzicht zum Beispiel auf Brot entfalle auch der Belag: Butter, Käse und Wurst enthalten mehr oder weniger hohe Fettanteile, so dass allein durch diese Fettreduzierung das Abnehmen begünstigt wird. Wichtiger für eine gesunde Ernährung sei es, sich mit einer ballaststoffreichen Mischkost zu ernähren. Dabei spielten Nahrungsmittel mit vielen 'guten' Kohlenhydraten eine bedeutende Rolle. Dazu gehörten beispielsweise ungeschälter Reis, Vollkornnudeln und Vollkornbrot. Auch gegartes Gemüse und gebackene oder gekochte Pellkartoffeln mit Kräuterquark könnten den Speiseplan am Abend ergänzen. 'Schlechte' Kohlenhydrate finde man unter anderem in Weißmehlprodukten und stark zuckerhaltigen Lebensmitteln. Sie haben eine schlechte Energiebilanz: Man muss viel davon essen, um satt zu werden, und hat nach kurzer Zeit schon wieder erneuten Hunger.

"Die Deutschen müssen also nicht auf ihr geliebtes Abendbrot verzichten und können übrigens auch nach 18 Uhr beruhigt vespern", fasst Linnemann zusammen: "Nicht die Uhrzeit der Nahrungsaufnahme ist entscheidend, sondern die Summe der Kalorien, die im Laufe des Tages zugeführt werden. Außerdem: Wer regelmäßig auf das Abendessen verzichtet, der riskiert früher oder später Heißhungerattacken."

(cis)
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