Die Pandemie-Pause geht zu Ende Musikschule Hilden startet wieder voll durch

Hilden · Alle Bereiche werden dank der Lockerungen im Infektionsschutzgesetz wieder aufgenommen. Trotzdem soll auch das digitale Angebot weiter ausgebaut werden, kündigte Kulturamtschefin und Musikschulleiterin Eva Dämmer jetzt an.

 Virtuelles Vorspielen mit Alexandre Hourani (Schlagzeug). Die Musikschule Hilden hat digital viel möglich gemacht.

Virtuelles Vorspielen mit Alexandre Hourani (Schlagzeug). Die Musikschule Hilden hat digital viel möglich gemacht.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Seit ziemlich genau zwei Jahren hat auch die Arbeit der Hildener Musikschule unter verschieden Regelungen der Corona-Pandemie leiden müssen. Betroffen waren Präsenzunterricht, das gemeinsame Musizieren in Ensembles, öffentliche Konzerte sowie die Ansprache des jüngsten Nachwuchses und die Suche nach Talenten. „Jetzt können wir in allen Bereichen wieder durchstarten“, vermeldet Eva Dämmer, Leiterin des Hildener Kulturamts und in Personalunion Leiterin der städtischen Musikschule, und hebt hervor, dass es ihrem Team 2020 gelungen war, nicht nur bestehende Netzwerke zugunsten von Synergien zu intensivieren, sondern auch innerhalb kürzester Zeit die musikalische Pädagogik zu digitalisieren.

„Im Rahmen der digitalen Offensive der NRW-Landesregierung konnten wir unter anderem notwendige Hardware wie Tablets, USB-Mikrofone, Audio-Interfaces sowie Bluetooth-Boxen in einem Finanzvolumen von rund 56.000 Euro anschaffen, lediglich einen Eigenanteil von 20 Prozent musste die Musikschule aufbringen“, sagt der Musikpädagoge und Leiter des Fachbereichs Digitalisierung, Albrecht Reese.

Aufgrund vieler guter Erfahrungen will die Musikschule weiterhin das Digitalangebot intensivieren. Dies gilt etwa für Theoriekurse, die in Kooperation mit der Musikschule Ratingen stattfinden. So gab es vor Corona Theorie-Präsenzkurse an der Gerresheimer Straße zu festen Terminen in der Woche oder als Wochenendseminar. „Jugendliche Instrumentalisten hatten somit zwei Unterrichtseinheiten in der Woche, und für viele war es angenehmer, zumindest die Theorie als digitales Format wahrzunehmen“, sagt Monika Greim, die nicht nur Instrumentalunterricht für Querflöte gibt und ein Querflötenensemble leitet, sondern auch intensiv in die Nachwuchsförderung eingebunden ist.

Die 54-jährige Musikpädagogin ist seit diesem Schuljahr auch für den Fachbereich Talent- und Nachwuchsförderung zuständig. Hier stehen zunächst Konzepte wie „Kita und Musikschule“ im Vordergrund, in denen es darum geht, bei Kindern möglichst früh Interesse für Musik und gegebenenfalls für das Erlernen eines Instruments zu wecken.

Das JeKits-Programm (Jedem Kind Instrumente, Tanzen, Singen) als Stiftungsmodell ist aufgelöst, stattdessen hat das Land NRW einige strukturelle Neuerungen beschlossen, die ab dem laufenden Schuljahr in Kraft getreten sind.

„So wird JeKits in Absprache mit den Grundschulen ab dem Schuljahr 22/23 in Hilden sukzessive auf die gesamte Grundschulzeit ausgedehnt“, erklärt ergänzend Albrecht Reese, ebenfalls Fachbereichsleiter für das JeKits-Programm, das mit 17,3 Millionen Euro zum größten kulturellen Bildungsprogramm bundesweit avanciert ist.

Auch sollen Kinder und Jugendliche motiviert werden, an einem der über 20 Orchester und Ensembles der Musikschule teilzunehmen. Darüber hinaus besteht seit 2020 ein Kooperationsvertrag mit der Essener „Folkwang Universität der Künste“, demzufolge besonders talentierte Schülerinnen oder Schüler der Musikschule Hilden als Jungstudierende ihr Hauptfach studieren können.

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