Hilden Musikschule feiert 40-Jähriges

Düsseldorf · Schulleitung, Lehrer und Eltern versetzten sich in die Flower-Power-Zeit zurück, als die Hildener Musikschule ihre ersten Schüler aufnahm. Heute sind es rund 3200. Viele von ihnen heimsen regelmäßig bei Wettbewerben Preise ein.

Es war ein Festakt der etwas anderen Art: Zum 40. Geburtstag der Musikschule Hilden (MSH) hatten sich Leitung, Lehrer und Elternvertreter in die 70er Jahre zurückversetzt. So begrüßte Musikschulleiter Karl Hentschel die vielen Gäste in den Räumen des Alten Helmholtz schwarz-weiß-gerüscht und mit "Peace"-Plakette um den Hals. Stellvertreter Thomas Volkenstein wurde unter einer Langhaar-Lockenperücke und im Blumenhemd kaum erkannt.

Dass die MSH im Februar 1971 gegründet wurde, betonte auch die Party-Dekoration im typischen Orange-Gelb auf Tischen und Wänden, denn schließlich sollte nach dem offiziellen Teil noch zeitgemäß gefeiert werden.

Thiele: "Aushängeschild"

"Ich bin stolz auf diese Schule, die nach anfänglichen Höhen und Tiefen als öffentlich-rechtliche Einrichtung heute aus der Gestaltung der kulturellen Bildung nicht mehr weg zu denken ist", sagte Hentschel, der selbst seit über 30 Jahren dabei ist. Er dankte Verwaltung und Politik für ihre Unterstützung. Bürgermeister Horst Thiele, ehemaliger Musikschüler der ersten Stunde, sprach von einem "Aushängeschild" für die Stadt. Es habe sich gelohnt, in den Ausbau des Alten Helmholtz zu investieren.

Ludger Reffgen, Vorsitzender des Ausschusses für Kultur- und Heimatpflege, lobte die große Akzeptanz und Reputation, die sich die MSH erworben habe. Als Mann der ersten Stunde meldete sich auch Werner Friese zu Wort, der sich noch an erste Unterrichtsstunden im städtischen "Haus der Jugend" ab 1961 erinnerte. "Als Zeitzeuge bin ich überwältigt, was sich daraus entwickelt hat." Zählte man 1980 rund 800 Schüler, sind es heute 3200. Mittlerweile ist die Zahl der Lehrer auf 70 gewachsen. Stellvertretend für alle bekundete Silke Glaser, seit 36 Jahre an der Schule, dass das Kollegium stolz sei, weil immer mehr Schüler an Hochschulen die Aufnahmeprüfungen beständen und im Wettbewerb "Jugend musiziert" so erfolgreich seien. In Zeiten von "Jeki" (Jedem Kind ein Instrument) und Ganztagsunterricht sei viel Flexibilität gefragt.

Lehrer geehrt

Mit Hubertus Nogatz, Sibylle Istel, Saida Strohe und Yilmaz Kösemehmetoglu wurden Kollegen geehrt, die über Jahrzehnte an der Schule unterrichten. Für den Förderverein und die Schulpflegschaft bedankte sich Marianne Brüninghaus, seit 1981 Mitglied, "für die unendlich vielen Extrastunden und das Engagement bei den Veranstaltungen."

Interessant ist die Vision für den 50. Geburtstag der Schule, den sich Kulturdezernent Reinhard Gatzke spaßeshalber auf 8000 Quadratmetern der verwaisten P&C-Räumlichkeiten am Axler-Hof vorstellte: bis dahin mit 200 Lehrern und 5000 Schülern. "Und finanziert aus 15 Millionen Stiftungskapital."

(RP)
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