Haan Musikschul-Trägerverein legt Protest ein

Düsseldorf · In einem offenen Brief an Bürgermeister Knut vom Bovert hat Dr. Reinhard Pech, Vorsitzender des Trägervereins der Musikschule Haan, auf die Äußerungen des Verwaltungschefs beim Neujahrsempfang reagiert. Vor dem Hintergrund der "konstruktiv laufenden Gespräche und Vertragsverhandlungen" hätten ihn die Ausführungen vom Boverts zur Musikschule "in hohem Maße verwundert".

Aus dem von vom Bovert zitierten Prüfbericht der Gemeindeprüfungsanstalt (GPA) gehe weder hervor, dass sich eine Stadt im Nothaushalt den bisherigen Umfang der Unterstützung nicht mehr leisten kann, noch, dass die GPA einen Zuschuss-Betrag von 60 000 Euro für angemessen halte. Auch ein Einsparpotenzial von 90 000 Euro werde nirgendwo als "erreichbar" bezeichnet.

"Als Provokation" empfinde der gesamte Vereinsvorstand den Satz vom Boverts: "Eine ernsthafte Bereitschaft der Musikschule, Einsparvorschläge in angemessener Größenordnung von sich aus zu unterbreiten, vermag ich nicht zu erkennen."

Der Vereinsvorsitzende liefert Fakten: Die Pro-Kopf-Zuschüsse der Stadt für die Musikschule seien deutlich niedriger als in allen anderen Städten des Kreises Mettmann.

Seit 2004 seien die städtische Zuschüsse absolut um über fünf Prozent gesunken, bei gleichzeitig deutlich gestiegenen Personalkosten. Der Verein, so Pech, leiste also einen Sparbeitrag im Rahmen seiner Möglichkeiten und (bisher) unter Aufrechterhaltung seines an den Verbandsvorgaben ausgerichteten umfangreichen Angebots. Das reiche weit und anerkannt positiv in den öffentlichen Bereich der Stadt hinein.

Reinhard Pech wird deutlich: "Wohl wissend, dass Sie persönlich seit Beginn Ihrer ersten Amtszeit die Mission verfolgen, die städtischen Zuschüsse zur Musikschule auf null zu fahren, kann ich Ihre Ausführungen auf dem Neujahrsempfang nur als manipulativ bewerten und protestiere nachdrücklich dagegen. So bitte nicht! So machen Sie aus ,Mut-Bürgern' ,Wut-bürger'!"

Der Vereinsvorstand bleibe dennoch zuversichtlich, dass die laufenden Verhandlungen in den nächsten Wochen konstruktiv zu einem guten Abschluss gebracht werden und der Stadtrat Ende März den ausgehandelten Vertrag beschließen kann.

(RP)
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