„Musikalische Wandernacht“ in Hilden Kneipentour soll auch den Wirten in Hilden helfen

Hilden · So ganz einfach ist es für Andrea von Berg immer noch nicht. Corona und jetzt die Energiekrise machen auch der Gastronomie zu schaffen.

Andrea von Berg betreibt die „Nuckelpinte“ an der Robert-Gies-Straße in Hilden.

Andrea von Berg betreibt die „Nuckelpinte“ an der Robert-Gies-Straße in Hilden.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Vor der Pandemie fand die Kneipentour in Hilden das letzte Mal statt, jetzt soll es wieder losgehen. Mit weniger Locations und Bands als noch bei der letzten Ausgabe. Es wird keine Shuttle-Busse geben und die meisten Locations befinden sich in der Innenstadt. So auch die Nuckelpinte von Andrea von Berg, die seit den Anfängen dabei ist. Ein Blick auf die erste Ausgabe nach einer langen Pause. .

Frau von Berg, keine einfachen Zeiten für Gastronomie und Kneipen liegen hinter Ihnen. Freuen Sie sich trotzdem auf die anstehende Kneipentour?

Andrea von Berg Auf jeden Fall. Ich habe das richtig vermisst. Die Kneipen, die Musiker, die ganze Atmosphäre ist schon besonders, nicht nur für die Gäste, auch für die Kneipen und ihre Wirte. Ich bin einfach froh, dass es wieder losgeht. Und natürlich ist die Kneipentour auch immer eine gute Werbung für uns.

Sind im normalen Kneipenbetrieb denn aktuell noch Belastungen spürbar?

von Berg Ja, das ist definitiv so. Die Leute sind etwas sparsamer geworden, erst durch Corona, jetzt auch durch die Energiekrise. Wir merken das auch hier bei uns in der Kneipe, es wird weniger getrunken und ich habe immer noch große Probleme Personal für den Service zu finden. Das alles wirkt sich natürlich auch auf unseren Umsatz aus. Viel verdienen wir aktuell nicht.

Und die Kneipentour könnte daran etwas ändern?

von Berg Naja, es ist auf jeden Fall so, dass dadurch auch neue Gäste in die Kneipen kommen. Also auch Menschen, die sich vielleicht sonst nicht so oft bei uns in die Kneipe setzen. Und das ist ja auch wichtig. Die kleinen Stammkneipen sterben auch in Hilden immer weiter aus. Früher gab es hier 150 solcher Lokale, heute ist es ein kleiner Bruchteil. Ich glaube, dass die Kneipentour auch jüngere Leute begeistern kann, mal wieder in die Eckkneipe zu gehen. Und vielleicht kommen die ja dann auch mal an einem ganz normalen Tag wieder.

Sie sind ja selbst auch eine Kneipentour-Teilnehmerin der ersten Stunde.

von Berg Ganz genau, seit der ersten Ausgabe mache ich mit. Vom Konzept war ich direkt überzeugt und den Organisator Michael Pape kenne ich schon lange. Einige Jahre habe ich mit eigenen Bands teilgenommen. Ich war selbst zehn Jahre lang Berufsmusikerin. In den anderen Jahren war ich dann als Wirtin dabei.

Da bleibt ja gar keine Zeit mal selber durch die Kneipen zu ziehen, oder?

von Berg Das habe ich leider wirklich in den all den Jahren noch nicht geschafft, weil ich eben entweder selbst auf der Bühne stand oder arbeiten musste. Vielleicht klappt es irgendwann.

Apropos arbeiten: wie viel Mehrarbeit ist die Vorbereitung auf die Kneipentour für Sie und Ihre Mitarbeiter?

von Berg Der Aufwand ist für uns schon enorm, das muss man sagen. Ich selbst arbeite eine Woche quasi nur auf die Kneipentour hin. Wir müssen unsere Bühne aufbauen, uns überlegen welche Tische weg kommen, wo welche Plätze bestehen bleiben und wo nicht und wie wir die Schirme aufstellen. Das ist schon viel Arbeit und dabei ist meine Kneipe mit 50 Quadratmetern ja sogar noch ganz überschaubar. Darum haben wir aber bei der Kneipentour auch immer einen geöffneten Außenbereich, sonst würde der Gastraum überlaufen. Nach diesen Vorbereitungen für die Veranstaltung sind wir alle schon einmal erschöpft.

Und am Abend selbst, wie sieht die Organisation da aus?

von Berg Auch etwas anders als an normalen Tagen. Ich werde mit zwei, drei Leuten mehr im Service planen, weil es erfahrungsgemäß schon ordentlich voll wird am 5. November. Eine Person wird die Tür kontrollieren, denn rein kommen darf nur, wer ein Bändchen gekauft hat. Außerdem arbeiten wir bei uns mit Biermarken, das ist für uns einfach sicherer. Die Vorfreude auf das Event steigt. Auch wenn ich wahrscheinlich wieder nicht durch die Kneipen touren kann.

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