Hilden Müllabfuhr und Winterdienst werden 2019 teurer

Hilden · Die Politik muss ein paar Gebühren anpassen. Nach aktuellem Plan wird die Straßenreinigung billiger, Friedhofsgebühren sind uneinheitlich. Der Hildener Begräbniswald startet zum 1. Mai 2019.

 Die Abfuhr der grauen Restmülltonne wird in Hilden 2019 etwas teurer, der Preis für die Biotonne bleibt unverändert.  Foto: dpa

Die Abfuhr der grauen Restmülltonne wird in Hilden 2019 etwas teurer, der Preis für die Biotonne bleibt unverändert. Foto: dpa

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Gebühren müssen kostendeckend sein. Die Stadt darf damit weder dauerhaft Gewinn noch ständig Verlust machen. Wenn der Aufwand steigt, müssen die Gebühren erhöht werden. Deshalb haben die Stadtverordneten im Haupt- und Finanzausschuss bei einer Reihe von Gebühren Anpassungen beschlossen – einstimmig. Die Bestätigung dieses Votums im Rat am 12. Dezember darf deshalb als sicher gelten. Die RP fasst die wichtigsten Informationen zusammen.

Abfallbeseitigung Im kommenden Jahr kostet die Müllabfuhr 1,23 Euro pro Liter, zwei Cent mehr als in diesem Jahr. Der Aufwand steigt um 121.000 Euro (+2,88 Prozent), rechnet die Verwaltung vor. Ausgenommen 2014 (1,36 Euro/Liter) lag die Restmüllgebühr pro Liter seit 2010 konstant bei 1,33 Euro/Liter. 2017 sank sie auf 1,21 Euro. Trotz der Erhöhung der Gebühren in 2019 bleibe die Restmüllgebühr immer noch unter dem Gebührenniveau aus dem Jahre 1996, betont die Verwaltung. Die Abfallgebühren in Hilden gehörten landesweit mit zu den günstigen, hatte der Steuerzahlerbund NRW noch in diesem Jahr bescheinigt. Die übrigen Abfallgebühren wie Biomüll, Laubsack, Kompost, Sperrmüllexpress bleiben unverändert.

Winterdienst Die Gebühr für das Räumen und Streuen der Straßen und der Innenstadt steigt um sechs Cent auf 0,93 Euro je Frontmeter. Das entspricht einer Erhöhung um 6,45 Prozent. Zum Vergleich: 2013, 2014 und 2015 lag die Gebühr bei 1,26 Euro. 2016 und 2017 sank sie auf 0,95 Euro, in diesem Jahr dann auf 0,87 Euro. Für ihren Winterdienst wendet die Stadt insgesamt 283.000 Euro auf, 15.000 Euro mehr als im Vorjahr. 17 Mitarbeiter müssen mit fünf Streu- und Räumfahrzeugen und zusätzlich zwei Treckern rund 175 Kilometer Straße freihalten – Hauptverkehrsstraßen, Buslinien und Gewerbegebiete sowie die Fußgängerzone.

Straßenreinigung Diese Gebühr sinkt im kommenden Jahr um sieben Cent auf 1,77 Euro je umlagefähigem Frontmeter, eine Senkung um 3,8 Prozent. Das entspricht in etwa der Gebühr vor drei Jahren. 2016 hatte die Straßenreinigung 1,76 Euro gekostet und war dann auch 1,82 Euro (2017) und 1,84 Euro (2018) gestiegen.

Friedhofsgebühren Die Stadt Hilden wendet für den Unterhalt ihrer drei Friedhöfe (Hauptfriedhof, Nordfriedhof, Südfriedhof) rund 1,131 Millionen Euro im Jahr auf. 416.000 Euro – das entspricht 36,81 Prozent– werden nicht über Gebühren aufgebracht, sondern aus der Stadtkasse bezahlt. Weil die Friedhöfe auch die Funktion einer öffentlichen Grünfläche haben. Inzwischen lassen sich mehr Hildener in Urnen als in klassischen Sarggräbern bestatten. Das hat Auswirkungen auf die Friedhofsgebühren. Urnengräber brauchen nur ein Fünftel der Fläche einer Sargbestattung. Folge: Die Friedhofsfläche werden immer weniger belegt, müssen aber unterhalten werden. Viele Dienstleistungen auf den Friedhöfen werden im kommenden Jahr teurer, etwa Urnenreihengräber (430 Euro, + fünf Euro), Urnenwahlgräber (1322 Euro, + 28 Euro) oder Urnenhain/Baumbestattung (1034 Euro, + sechs Euro). Für Aschestreufeld (631 Euro, -39 Euro) und Urnenerdkammer (1623 Euro, - sechs Euro) sinken die Preise. Im kommenden Jahr kommt eine neue Bestattungsform hinzu. Die Stadt richtet auf dem Nordfriedhof einen 1200 Quadratmeter großen Begräbniswald ein. Er soll zum 1. Mai 2019 eröffnet werden. Bereits jetzt gebe es erste Anfragen zu dieser neuen Bestattungsform, berichtet die Verwaltung. Die Urnenbestattung dort wird 880 Euro kosten.

Krankentransport/Rettungswagen Die Gebühr für den Krankentransport steigt von 232 auf 266 Euro und für den Rettungswagen von 544 auf 548 Euro. Für beide Bereiche wendet die Stadt im kommenden Jahr 2,877 Millionen Euro auf. Die Stadt hatte die Tarife mit den Krankenkassen bereits ausgehandelt, berichtet Erster Beigeordneter Norbert Danscheidt. Jetzt stießen sich die Kassen plötzlich am Rettungsbedarfsplan des Kreises, den sie bereits unterschrieben hatten. Hilden müsse auf eine Einigung warten.

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