Aktion Müll aufsammeln – alt und jung im Einsatz für eine saubere Stadt
Hilden · Von vergessenen OP-Masken und kaputten Plastiktüten bis hin zu ganzen Fußmatten sammelte der Bürgerverein West am Samstag beim Dreck-weg-Tag im Hildener Westen. Rund 200 Teilnehmer machten mit.
„Müllverschmutzung ist ein Problem“, sagt Friedrich Fiebiger. Gemeinsam mit seinem Sohn Tim (8) und rund 35 Freiwilligen des Bürgervereins ist er dem Aufruf gefolgt, das Stadtgebiet von Müll zu befreien. „Es ist eine Sache, Bananenschalen in die Natur zu werfen, aber eine völlig andere, jede Art von Plastik auf diese Weise zu entsorgen“, betont Fiebiger. Mit den kostenlos ausgeteilten Säcken und Zangen sagen er und seine Mitstreiter dem achtlos weggeworfenen Müll den Kampf an. Helga Achterwinter sieht ihre Teilnahme deshalb mit gemischten Gefühlen: „Diese Aktion wäre nicht nötig, wenn jeder seinen eigenen Müll aufsammeln würde“.
„Hier ist es viel sauberer als in Kapstadt“, erzählt Mia (5), die gerade erst von einer Reise nach Südafrika zurückgekehrt ist. Auch die Stadt sieht keinen Anstieg der Verschmutzung, ganz im Gegenteil. „Das Interesse der Bürger am Dreck-weg-Tag ist in den letzten zwei Jahren gestiegen“, beobachtet Volker Hillebrand vom Stadtmarketing, „das hängt auch damit zusammen, dass wir coronabedingt die Form verändert haben.“ Bereits zum zweiten Mal gibt es am Aktionstag keine zentralen Treffpunkte, stattdessen kann nach der Anmeldung jeder selbst entscheiden, wo er sammeln möchte. Dadurch sei die Teilnehmerzahl auf geschätzt 200 gestiegen.
Tim und Friedrich Fiebiger sind derweil noch nicht allzu weit gekommen, zu viel Müll lag auf ihrem Weg. „Wattestäbchen, Masken und Eistüten“, fasst Fiebiger beim Blick in den Beutel zusammen. In anderen Stadtteilen sind sogar mehrere wilde Müllhalden entdeckt worden. Dennoch sieht der Bürgerverein eine Verbesserung: „Wir haben drei Sammelstationen, dort liegen je zehn bis zwölf Säcke. Im Vergleich zum letzten Mal ist das wesentlich weniger“, glaubt die Stellvertretende Vorsitzende Ruth Prinzmeier. Das meiste seien Zigarettenkippen und Flaschen. Montag holt der Bauhof die Säcke ab. „Dann sehen wir, wie viel zusammengekommen ist“, sagt Hillebrand.