Hilden Mittelstand: Mehr Verantwortung für den Einzelnen

Hilden · Die Mittelstandsvereinigung der CDU hat ihre Reihe von neuen Veranstaltungsformaten an ungewöhnlichen Orten erfolgreich fortgesetzt. Rund 100 Mitglieder und Gäste kamen zum Jahresempfang aller MIT-Stadtverbände im Kreis in die Hildener Mercedes- Benz-Vertretung. Damit hatte sich immerhin jeder dritte MITler auf den Weg gemacht. Mit einer klaren und pointierten Rede zum Thema "Eigentümerverantwortung: Paradigma und Erfolg des Handwerks" stimmte der Präsident der Handwerkskammer Düsseldorf, Andreas Ehlert, seine Zuhörer auf die kommenden Monate ein.

 Die Mittelstandsvereinigung der CDU traf sich zum Jahresempfang in der Hildener Mercedes-Benz-Vertretung.

Die Mittelstandsvereinigung der CDU traf sich zum Jahresempfang in der Hildener Mercedes-Benz-Vertretung.

Foto: Olaf Staschick

Schon bald wird es für die Parteien in einen gut einjährigen Dauerwahlkampf gehen. Im Mai 2017 wird der nordrhein-westfälische Landtag, im darauf folgenden September der Bundestag in Berlin gewählt. "Wir müssen raus aus der sozialdemokratischen Käseglocke", forderte Ehlert in seinem Vortrag. Aus seiner Sicht führen vor allem drei Elemente zum Erfolg: niedrigere Steuern, ein Abbau der oftmals überbordenden bürokratischen Regelungen und weniger Bevormundung. Die Menschen müssten endlich zu Unternehmern ihres eigenen Lebens werden, statt durch staatliche Institutionen gegängelt zu werden.

Dieses Fazit hatte Ehlert zuvor hergeleitet, in dem er vor allem die kleinen und mittelständischen Betriebe in den Mittelpunkt seiner Betrachtungen stellte. Dort seien die Eigentümer komplett haftbar zu machen für ihre Fehler. Selbst wenn es sich um eine "Gesellschaft mit beschränkter Haftung", eine GmbH handele, müsse der Mittelständler in der Regel sein Vermögen als Sicherheit für notwendige Kredite einsetzen. Diese persönliche Haftung sorge dafür, dass in diesem Bereich der Wirtschaft weniger Fehlentscheidungen getroffen würden als beispielsweise in großen, aktienbasierten Unternehmen, die von Managern geführt würden. Damit wollte Ehlert nicht einseitig auf Großunternehmen schimpfen, sondern die Wirkung der Eigentümerverantwortung deutlich machen.

Entschieden sprach er sich gegen einen Pflichtbeitrag für Selbstständige zur Altersvorsorge aus. Auch die gehöre in die Reihe der Entscheidungen, die jeder Unternehmer für sich selber treffen müsse und wolle.

Lang anhaltender Beifall zeigte, dass Ehlert den meisten Zuhörern aus der Seele gesprochen hatte. Die erst elf Jahre alte Harfenistin Julia Dietrich sorgte für die musikalische Untermalung des Abends, der bei zahlreichen Gesprächen am Buffet ausklang.

(dne)
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