Corona-Nachverfolgung im Kreis Mettmann Insider spricht von „Chaos“ im Gesundheitsamt

Kreis Mettmann · Keine Einarbeitung, hoher Krankenstand, schlechte Organisation: Ein Insider berichtet von angeblich unhaltbaren Zuständen bei der Corona-Kontakverfolgung im Kreisgesundheitsamt Mettmann. Der Kreis weist diese Fundamentalkritik zurück, räumt aber Probleme ein, die inzwischen behoben seien.

 Mitarbeiter in einem Gesundheitsamt: So ähnlich arbeitet auch der Kreis Mettmann (Symbolfoto).

Mitarbeiter in einem Gesundheitsamt: So ähnlich arbeitet auch der Kreis Mettmann (Symbolfoto).

Foto: dpa/Waltraud Grubitzsch

Die Vorwürfe, die der/die „Whistle-Blower/in“ erhebt, wiegen schwer. Neue Mitarbeiter bei der Kontaktverfolgung würden „wenig bis gar nicht geschult“: „Dementsprechend passieren viele Fehler, Quarantänezeiten werden falsch berechnet. Es werden Personen unter Quarantäne gestellt, ohne rechtliche Handhabe.“ Viele Mitarbeiter hielten dem Druck nicht stand, meldeten sich krank oder erschienen nicht mehr zum Dienst. Bis den Vorgesetzten etwas auffiel, vergingen Tage oder sogar Wochen. Kommunikation zwischen den vielen Teams, die häufig neu zusammengewürfelt worden seien, finde nicht statt. Neue Regeländerungen würden per „Flurfunk“ kommuniziert. Die neue Amtsleiterin sei „heillos überfordert“. Andere Städte und Kreise bekämen die Organisation deutlich besser in den Griff.