Haan Mit Stelen gegen Temposünder

Düsseldorf · Die „Interessengemeinschaft Erkrather Straße“ hat ein Konzept zur Verkehrsberuhigung entwickelt. Gesamtkosten: rund 10000 Euro. Die Pläne stießen bei Anwohnern auf breite Zustimmung.

Die „Interessengemeinschaft Erkrather Straße“ hat ein Konzept zur Verkehrsberuhigung entwickelt. Gesamtkosten: rund 10 000 Euro. Die Pläne stießen bei Anwohnern auf breite Zustimmung.

Der Handlungsdruck hätte nicht besser belegt werden können: Während der SPD-Bürgerveranstaltung zur Verkehrssituation auf der Erkrather Straße preschten mehrere Autos mit überhöhter Geschwindigkeit durch die dortige 30er-Zone. Die SPD-Ratsfraktion hatte die Anwohner zu dieser letzten Station ihrer Sommertour durch Haan eingeladen. Der rege Zulauf – gut 30 Bürger fanden sich am Infostand ein – belegte, dass das Raserproblem den Anwohnern an der Erkrather Straße unter den Nägeln brennt.

Stundenlang getüftelt

Aus Unzufriedenheit über die Zurückhaltung der Stadtverwaltung in dieser Frage haben sich vier Anwohner zur „Interessengemeinschaft Erkrather Straße“ (IGE) zusammengefunden und ein Konzept zur Verkehrsberuhigung erarbeitet. Vermessungsingenieur Ralf Kowalski ist einer von ihnen: „Wir sind selbst aktiv geworden, denn sonst ändert sich hier gar nichts“, erläuterte er. Dass Kowalski für ein Büro für Verkehrsanlagenplanung tätig ist, war dabei überaus hilfreich. In seiner Freizeit tüftelte er stundenlang an einem Konzept und zeichnete Pläne, die er seinen Nachbarn jetzt vorlegen konnte.

Die Entwürfe sehen vor, dass die Erkrather Straße durch die Absteckung eines 1,5 Meter breiten Gehweges und die Aufstellung bepflanzbarer Stelen so weit verengt wird, dass es sich für entgegenkommende Fahrzeuge schwieriger gestaltet, aneinander vorbei zu rasen.

Ergänzend dazu sollen spezielle Fahrbahnmarkierungen nach belgischem Vorbild aufgetragen werden: Die auffällige Form, ein Fächer von in beide Fahrtrichtungen weisenden pfeilförmigen Linien, soll Autofahrer zusätzlich dazu veranlassen, den Fuß vom Gaspedal zu nehmen. Vorteil dieser Maßnahme: Mit Gesamtkosten von 10 000 Euro gestaltet sie sich weitaus günstiger als beispielsweise der Bau eines neuen Bürgersteiges. Dementsprechend stieß der Entwurf der IGE auf breite Zustimmung bei den Anwohnern.

Auch der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Bernd Stracke zeigte sich erfreut über die Pläne: „Es ist ein gutes Zeichen, wenn Bürger die Initiative ergreifen und so konstruktive Vorschläge erarbeiten. Diesen ehrenamtlichen Einsatz kann man gar nicht hoch genug schätzen.“

Konzept in Fachausschuss bringen

Die SPD-Fraktion möchte das Konzept der IGE nun im Planungs- und Verkehrsausschuss des Stadtrates vorstellen. Stößt es dort auf Zustimmung, soll eine Beschlussvorlage in den Stadtrat eingebracht werden.

(RP)
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