Hilden ME-Sport: Der Machtkampf wird immer härter

Hilden · Sollten sich die Fronten zwischen dem ME-Sport-Vorstand und den Kindern, Eltern, und Betreuern des Nachwuchsbereichs weiter verhärten, droht mehreren hundert Kindern und Jugendlichen ein Spielverbot. Vorstand Martin Auerbach kündigte gestern an, dass seiner Ansicht nach niemand wechseln wolle und die Nachwuchsteams wie geplant in zwei Wochen mit dem Spielbetrieb beginnen. Der zurückgetretene Kinder- und Jugendleiter Christian Bartsch erklärte nach einem gescheiterten Vermittlungsgespräch, dass "es keinen Weg zurück zu ME-Sport gibt. Fast alle Kinder, Jugendliche, Eltern und etwa Dreiviertel aller Betreuer wollen nicht mehr bei ME-Sport spielen, weil sie sich benachteiligt fühlen", sagt Bartsch. Die 23 Teams wollen mit sofortiger Wirkung zum FC Mettmann 08 wechseln, um dort zu spielen. Sollte Auerbach dem Nachwuchs den Wechsel verweigern, droht ihnen eine halbjährige Zwangspause.

 Im Streit um den Jugendfußball bei ME-Sport ist keine Einigung in Sicht. Bei anderen Vereinen läuft es indes mit den Spielklassen der ganz Kleinen rund.

Im Streit um den Jugendfußball bei ME-Sport ist keine Einigung in Sicht. Bei anderen Vereinen läuft es indes mit den Spielklassen der ganz Kleinen rund.

Foto: van Offern, Markus (mvo)

Der Grund für das Zerwürfnis liegt in einer Entscheidung des erweiterten Vorstands des Gesamtvereins. Der hatte sich dafür ausgesprochen, im neuen Funktionsgebäude am Heinrich-Heine-Gymnasium (HHG) in den ursprünglich als Schießstand gedachten Räumlichkeiten die neue Geschäftsstelle von ME-Sport und eine Gastronomie einzurichten. "Das waren Entscheidungen, die wir Fußballer nicht mittragen konnten", sagt Bartsch.

Auerbach kündigte gestern an, die Eltern und Betreuer auf einer Versammlung am 2. September zu überzeugen, dass sie bei ME-Sport bleiben sollten. Bis heute habe er noch keine Abmeldung oder Kündigung. Bartsch aber will den Wechsel zu FC 08 bis zu diesem Tag geklärt wissen und hofft auf die Vernunft Auerbachs. Klappt es nicht, wollen die 23 Teams in zwei Wochen einfach nicht antreten. Passiert das dreimal, wird die Mannschaft aus dem Spielbetrieb genommen, die Spieler hätten die Möglichkeit, sofort zu einem anderen Verein zu wechseln. "Das ist die lange und unangenehme Lösung", sagt Ralf Becker, Vorstandsvorsitzender vom FC 08. ME-Sport würde das teuer zu stehen kommen: Die Strafen für das Nichtantreten liegen bei mehr als 4000 Euro. Alle Teams jedenfalls sollen auf der neuen Sportanlage auf dem Pfennig mit dem dazugehörigen Vereinsheim trainieren, verlangt Becker. So könne endlich das gemeinschaftliche Vereinsleben der Fußballer Realität werden.

(RP)
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