Hilden Marvin Grotepaß Landessieger bei "Jugend forscht"

Hilden · Schüler Marvin Grotepaß hat am Donnerstagnachmittag den Landewettbewerb "Jugend forscht" in Leverkusen im Bereich Chemie für sich entschieden.

Einige Projekte bei "Jugend forscht" Düsseldorf 2013
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Der 15-Jährige gehört der Chemie-AG des Helmholtz-Gymnasiums an und besucht das Langenfelder Konrad Adenauer Gymnasium und gilt schon seit Jahren als Chemie-Ass. Jetzt freut er sich auf die Fahrt zum Bundeswettbewerb: Er ist vom 30. Mai bis 2. Juni ebenfalls in Leverkusen. Insgesamt hatte Grotepaß auf seinem Weg zum Landessieg 382 Teilnehmer besiegt; so viele sind es bei dieser 48. Auflage des Wettbewerbs im Bereich Chemie gewesen.

In der NRW-Ausscheidung stellten schließlich 81 Teilnehmer aus den Bereichen Arbeitswelt, Technik, Chemie, Biologie, Geo- und Raumwissenschaften, Physik und Mathematik ihre Arbeiten vor. "Besonders an dem Wettbewerb ist sein ganzheitlicher Anspruch", erläutert Dieter Römer, der den Landeswettbewerb seit mehr als 20 Jahren leitet. Es gehe nicht nur um die Forschungsarbeit, bewertet würde auch Präsentation und Kreativität der Teilnehmer.

Mit seinen Versuchen konnte Grotepaß zeigen, wie man Windenergie umwandeln könnte, um sie zu lagern — "Biomasse aus der Steckdose" nannte er sein Experiment, das erst einen Tag vor dem Regionalwettbewerb messbar funktionierte. Er lässt Urtierchen (Archaeen) aus CO2 und Wasserstoff Methan herstellen. Dafür benötigen sie elektrische Energie. Die Idee dahinter: Wenn Windkraft in Methan umgewandelt wird, kann man dieses wunderbar lagern, denn das ganze Land ist durchzogen von Methan- bzw. Erdgasleitungen. Dr. Walter Enßlin, zusammen mit Dr. Roswitha Dickenscheid-Simon Leiter der Chemie AG, verdeutlicht: "Das würde den Bau großer Stromtrassen überflüssig machen."

Strom, der an der Küste in Windparks erzeugt wird, könnte dann sofort in Methan umgewandelt und zur Not erst einmal zwischengelagert oder aber unterirdisch weiter transportiert werden zum Verbraucher, auf bereits vorhandenen Wegen. Beim Bundeswettbewerb, der anlässlich des 150-jährigen Bestehens von Bayer ebenfalls in den Firmenräumen dort stattfindet, wird Grotepaß nun gegen die Sieger aus den anderen elf Bundesländern antreten. Mentor Enßlin: "Man darf gespannt sein."

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