Hilden Mack, Piene, Uecker – ein Ausblick

Hilden · Für Hilden bedeutet die Ausstellung von Heinz Mack, Otto Piene und Günter Uecker eine Sternstunde. Im Kunstraum Gewerbepark-Süd ist die Schau "Multiples, Grafiken und Prägedrucke nach ZERO" zu sehen, Arbeiten, die nach der gemeinsamen Zeit der Künstler entstanden sind.

 In "Multiples" zu sehen: die von Otto Piene gestaltete Wand.

In "Multiples" zu sehen: die von Otto Piene gestaltete Wand.

Foto: anja tinter

Licht durchflutet den Galerieraum, verleiht den Kunstwerken eine schöne Aura. Ein besonderes Dreigestirn — Heinz Mack, Otto Piene und Günter Uecker — zeigt seine Werke in Hilden, im Kunstraum, im Gewerbepark-Süd. Ab 4. März, zur Vernissage, können Besucher diese außergewöhnliche Ausstellung bewundern.

Schon jetzt, während der Vorbesichtigung, ist der Blick an den Wänden entlang wie ein optischer Sog, ein Innehalten, ein Staunen und ein sich Vergewissern, wessen Werke da hängen. Es sind die Gründer von "ZERO", die als Maler, Lichtkünstler und Bildhauer in einer neuen Formensprache die Kunst revolutionierten. 1957 gründeten Mack und Piene Zero. Später schloss sich ihnen Uecker an. Und Zero wurde zum Synonym für einen Aufbruch in der Kunst, für die Avantgarde der 50er und 60er Jahre.

"Kunstgeschichte"

Die Hildener Ausstellung zeigt Arbeiten, die danach entstanden sind. Für Hilden sei diese Ausstellung unglaublich wichtig, begeistert sich die Kulturamtsleiterin Monika Doerr. "Mack, Piene und Uecker haben gemeinsam Kunstgeschichte geschrieben", sagt sie. "Die im Kunstraum gezeigten Werke dokumentieren schön ihre unterschiedlichen Schaffensperioden in späteren Jahren."

Galerist Till Breckner freute sich, dass er nach Einzelausstellungen in Hilden mit Mack und Uecker nun im Kunstraum ein breites Spektrum der drei Künstler anbieten kann. Und das wird vermutlich nicht nur Hildener anlocken: Ueckers beeindruckende Prägebilder mit dem Nagelmotiv, einem Signum des Künstlers, seine so kraftvollen wie sensiblen Zyklen mit verschiedenen Techniken. Macks grafische, abstrakte Sahara-Drucke und den fast unendlichen Farbkosmos seiner Siebdrucke. Und die faszinierenden Variationen von Pienes Olympischer Fackel.... Frank Schablewski, der auch Führungen veranstalten wird, gab schon mal eine Kostprobe seiner Laudatio am kommenden Sonntag. Die Werke der Drei, die Olympische Fackel, die Wüstenlandschaft, die Prägedrucke sehe er wie in einem Raum mit Mythen und Legenden und geistigen Strömungen.

Dass diese Ausstellung realisiert werden konnte, liegt auch am Engagement der Gebrüder Braun vom Gewerbepark-Süd und ihrer Erfahrung mit Künstlern der Spitzenklasse. Der Kaufmann Karlernst Braun erinnert sich an die 60er Jahre, als er das Trio kennen lernte. "Niemand hatte damals gedacht, dass es einmal weltberühmt werden wird", meinte er schmunzelnd. Braun besitzt zwei herrliche Mack-Originale, die auch in der Ausstellung zu sehen sind, allerdings sind sie unverkäuflich.

(nea)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort