HILDEN/Langenfeld Prozess gegen Macheten-Mann beginnt

HILDEN/Langenfeld · Am 14. Dezember 2021 hatte ein Langenfelder einen Hildener mit Stichen verletzt. Am Montag startet der Prozess am Düsseldorfer Landgericht.

 Hilden Messerstecherei am Fritz-Gressard-Platz, Poststraße, Benrather Straße.

Hilden Messerstecherei am Fritz-Gressard-Platz, Poststraße, Benrather Straße.

Foto: Tobias Dupke

Glück im Unglück hatte ein Hildener, der vor sechs Monaten auf der Benrather Straße niedergestochen worden war. Mit einem ihm bekannten Mann soll er dort in den Nachmittagsstunden des 14. Dezember 2021 vor einer Gaststätte in Streit geraten sein. Die Auseinandersetzung soll derart eskaliert sein, dass der Angreifer am Ende mit einer Machete auf sein Opfer eingestochen haben soll.

Dass der Hildener nicht lebensgefährlich verletzt wurde, hat er vermutlich mehreren Schutzengeln zu verdanken. Mit einem Krankenwagen war der 25-Jährige in die Klinik gebracht worden, die dort behandelten Stichwunden in der Brust waren nur „oberflächlich“ und hatten offenbar keine Organe verletzt. Damals hatten Anwohner und weitere Zeugen die Polizei alarmiert und versucht, beim Opfer Erste Hilfe zu leisten.

Der Angreifer war mit seinem Auto vom Tatort geflohen, er konnte später von der Polizei aufgegriffen werden. Nun beginnt am Montag (16. Mai) am Düsseldorfer Landgericht der Prozess gegen den 23-Jährigen aus Langenfeld, die Kammer hat fünf Verhandlungstage festgesetzt. Das Urteil soll im Juni verkündet werden, gegen den wegen Körperverletzung beschuldigten Mann wird in einem Sicherungsverfahren verhandelt. Anfangs noch auf der Wache festgehalten, hatte ein psychiatrischer Gutachter später eine seelische Erkrankung diagnostiziert. Es folgte also nicht die Untersuchungshaft, sondern die Einweisung in die Psychiatrie. Sollte der Beschuldigte verurteilt werden, droht ihm die dauerhafte Unterbringung in einer forensischen Klinik.

Was genau am Nachmittag des 14. Dezember vor der Gaststätte an der Benrather Straße vorgefallen ist und ob sich die Männer bereits zuvor kannten, muss nun die Beweisaufnahme ergeben. Klar ist nur so viel: Die Machete, mit der zugestochen worden sein soll, hatte eine Klingenlänge von 50 Zentimetern. Zu klären sein wird wohl auch, warum der Beschuldigte die Waffe mit sich führte.

Nach dem Streit und dem Angriff auf sein Opfer war der Langenfelder mit seinem Auto vom Tatort geflohen. Die Polizei hatte mit einem Großaufgebot nach dem Täter gefahndet. Erste Ermittlungen hatten darauf hingedeutet, dass der 23-Jährige möglicherweise nach Leverkusen geflüchtet sein könnte. Dort konnte er dann von Beamten des Polizeipräsidiums Köln um 16.20 Uhr in seinem Auto angetroffen und widerstandslos festgenommen werden. Da wusste man bereits, dass der Tatverdächtige zuvor mehrfach polizeilich in Erscheinung getreten war. Er soll erst kurz vor der Tat aus einer psychiatrischen Einrichtung entlassen worden sein.

Um die Spuren sichern zu können, hatten Polizeibeamte den Tatort Benrather Straße/Ecke Poststraße großräumig abgesperrt. Im Berufsverkehr hatten sich die Autos bis nach Benrath und Hassels hinein gestaut.

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