Hilden Literaturpreis geht an zwei Autoren

Hilden · Gleich zweimal verliehen das Kulturamt Hilden, die Petar-Kocic-Stiftung Banja Luka (Belgrad) und der Jugoslawisch-Deutsche Kulturverein die Kocic-Feder in diesem Jahr. "Wir konnten uns für keines der Werke entscheiden", gestand Dragica Schröder, Vorsitzende des Vereins, im alten Ratssaal im Bürgerhaus. So erhielten diesmal zwei Schriftsteller den zweisprachigen Literaturpreis: zum einen Pantelija Dudic mit seiner dreibändigen Trilogie "Ausländer", die auf Serbisch und Deutsch erschien. Außerdem Aleksandar Milosevic mit seinem Gedichtband "Lavanda", der auf Serbisch und Schwedisch herauskam. Die dreiköpfige Jury, bestehend aus Schröder, Gordana Stojkovski-Jovic und Professor Nikola Vukolic, ehrten damit ein Prosa- und ein poetisches Werk.

 Pantelija Dudic und Aleksandar Milosevic (v. l.) wurden mit der Petar-Kocic-Feder im Alten Ratssaal ausgezeichnet.

Pantelija Dudic und Aleksandar Milosevic (v. l.) wurden mit der Petar-Kocic-Feder im Alten Ratssaal ausgezeichnet.

Foto: Anja Tinter

"Eigene Erlebnisse verpackte Dudic in drei umfangreiche Bücher der Erinnerungen. All das, was seine Erinnerungen beinhaltete, all das, was er für die Zukunft als Erinnerung aufbewahren wollte, beschrieb er in den drei Büchern seines mächtig konzipierten und verwirklichten Romans", lobte Stiftungsdirektor Vukolic.

Darin geht es um die Geschichte eines Gastarbeiters, der aus dem kleinen Dorf Babici nach Deutschland auswandert. Diese ist teilweise autobiografisch. Jedoch bestehe in der Erzählung ein hoher Wiedererkennungswert, erklärte der Autor. "Dudic schreibt nicht nur geleitet von seinen Eindrücken, unter dem Diktat seines Herzens und durch den Ansturm an Emotionen, sondern er schreibt Seiten, die sein Wissen über die Geschichte und Geografie, Psychologie, Philosophie, Soziologie und Anthropologie aufzeigen", verlas Vukolic.

Auch von den Gedichten Milosevics war die Jury voll des Lobes. "Aus einfachen Worten mit facettenreichen Bildern eröffnet sich eine schwermütige und trotzige Balkanseele", lobte Dragica Schröder. Beide Geehrten trugen anschließend aus ihren Werken vor, ebenso Stiftungsdirektor Vukolic. Jan Nöller von der Musikschule begleitete die Ehrung mit Stücken auf Gitarre und Klavier.

Der zweisprachige Literaturpreis wurde bereits zum zwölften Mal verliehen. "Wir können auf eine sehr engagierte und erfolgreiche Zeit zurückblicken", fand Hildens Bürgermeister Horst Thiele. Dazu gehört auch die gemeinsame zehnbändige Reihe "Auf dem Weg der Kultur ins neue Millenium".

(RP)
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