Tradition in Hilden Lions werben für ihren Adventskalender

Hilden · Der Lions Club Hilden hat sich dem Kinderschutz verschrieben: Der Erlös seiner Adventskalender fließt in diesem Jahr in den Kinderschutzbund Hilden und Projekte der Fachstelle für Gewaltprävention. Der Wert der Preise liegt bei 21.500 Euro.

 Lions-Präsident Frank Rösner präsentiert das Motiv des neuen Adventskalenders vor dem auffälligen Lions-Mobil.

Lions-Präsident Frank Rösner präsentiert das Motiv des neuen Adventskalenders vor dem auffälligen Lions-Mobil.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Er ist groß, gelb-blau und sehr auffällig. Genau das soll er auch sein: Mit einem ungewöhnlichen Gefährt möchte der Lions Club Hilden für seinen Adventskalender werben. Denn das Itterfest und der Hildener Weihnachtsmarkt fallen corona-bedingt aus – bei beiden Anlässen hatte der Club in der Vergangenheit zahlreiche Exemplare zugunsten wohltätiger Zwecke verkauft.

Der Anhänger, gehalten in den Lions-Farben mit Fotos von unterstützten Aktionen, wird  ab dem 17. Oktober samstags in der Fußgängerzone stehen. „Mit ihm können unsere Arbeit und den Kalender sehr gut präsentieren“, erklärt Mitglied und ehemaliger Jugenddezernent Reinhard Gatzke, der die Aktion gemeinsam mit seinen Mitstreitern aus Vorstand und Präsidium des Clubs und in Gegenwart von Hildens künftigem Bürgermeister Claus Pommer vorstellte. „Für uns Lions ist heute der wichtigste Tag im Jahr.“

Der Adventskalender ist für sechs Euro zu erwerben, die Chance, etwas zu gewinnen, liegt bei 1:9 und damit höher als je zuvor. Denn im Corona-Jahr, in dem vieles anders ist als sonst, erzielten die „Löwen“ im Vorfeld ein herausragendes Ergebnis: „Lag die Summe der Geld- und Sachpreise in den vergangenen Jahren etwa bei 17.000 bis 18.000 Euro, sind es diesmal  21.500 Euro“, informierte „Mr. Lions-Adventskalender“, wie Reinhard Gatzke ihn nannte, Ralf G. Kraemer. „Wir danken all unseren treuen Partnern für die großartige Unterstützung.“

Bereits zum 14. Mal startet der Lions Club seinen Kalender-Verkauf. Die Idee zum Lions-Mobil hatte Präsident Frank Rösner. Selbst Vater von vier Kindern, liegt ihm der Einsatz für Projekte, die Kinder unterstützen, besonders am Herzen. Der Erlös aus dem Kalenderverkauf fließt daher in diesem Jahr komplett in den Kinderschutz in Hilden. „Die Projekte sind so gut und sinnvoll, da muss man einfach helfen.“

Christa Cholewinski, Geschäftsführerin des Kinderschutzbundes Hilden, erklärte, was mit den 5500 Euro geschieht, die ihre Organisation erhält: Eine Kinderkrankenschwester und Schlafberaterin wird Familien besuchen und beraten, bei denen das Thema Schlafmangel zu Problemen führt, „sie holt die Familien in der Situation ab, in der sie gerade stehen.“ Außerdem werden 600 Zahnpflegesets in das Begrüßungspaket gepackt, das Eltern von Neugeborenen von der Stadt erhalten, um Kinder behutsam an das wichtige Thema Zähneputzen heranzuführen. „Ein dickes Löwen-Dankeschön!“

Anja Voß, Leiterin des Jugendamtes, sagte: „Kinderschutz geht uns alle an.“ Auch sie freut sich über die Unterstützung durch den Lions Club, geht doch der größte Betrag aus dem Erlös an die städtische Fachstelle für Gewaltprävention aus ihrem Zuständigkeitsbereich. Anfang der 90er Jahre hatte Hilden als eine der ersten Städte eine solche Stelle gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen eingerichtet. „Angesichts der vielen traurigen Fälle des Kindermissbrauches ist es heute notwendiger denn je, mit Expertenwissen sexualisierter Gewalt vorzubeugen und schützende Strukturen zu ermöglichen“, betonte Reinhard Gatzke.

Susanne Hentschel-Billen von der städtischen Fachstelle stellte die Projekte vor, die mit der Spende gefördert werden:  Zum Gewaltpräventionsprojekt „Faustlos und Fäustling“ in Grundschulen und Kitas kommt ein Stark-mach-Training in Form eines Mitmach-Theaters hinzu. „In ‚Nein, ich gehe nicht mit’ lernen Kinder spielerisch den Umgang mit kritischen Situationen mit Erwachsenen.“ Außerdem sind Elternabende und Fachtage mit hochkarätigen Vertreterinnen der Prävention sexualisierter Gewalt geplant.

Claus Pommer bewunderte die wichtigen Projekte, die für Probleme von Kindern sensibilisieren. „Ich halbe selbst drei Kinder und kann die Sorgen der Eltern sehr gut nachvollziehen“, erklärte Pommer. Er lobte die kreative Ideen des Lions Clubs, mit einem Gefährt auf den Kalender aufmerksam zu machen. „In diesen Zeiten ist es nicht einfach. Ich finde es toll, dass Sie mit guten Ideen vorangehen und so einen großen Aufschlag für den Kinderschutz initiieren.“

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