Hilden/Haan Leser finden DNA-Test für Hunde überzogen

Hilden/Haan · Mehr Sauberkeit in den Städten und drastische Strafen gegen Umweltsünder wünschen sich die Bürger im RP-Leserforum.

 Kotbeutel-Spender für Hundehaufen, aufgestellt am Karl-August-Jung-Platz in Haan.

Kotbeutel-Spender für Hundehaufen, aufgestellt am Karl-August-Jung-Platz in Haan.

Foto: edwin bölke

Die Überlegung des Haaner CDU-Ratsherren Edwin Bölke, im Kampf gegen Hundehaufen auf Wegen und in Grünanlagen notfalls auch auf eine DNA-Datenbank für Hunde zu setzen, hat für eine rege Diskussion gesorgt. Die Meinungen sind geteilt, ob Ordnungsbehörden per Analyse eines Abstriches vom "corpus delicti" dem sündigen Hundehalter auf die Spur kommen können sollten.

"Ich halte die DNA-Methode auf keinen Fall für überzogen. Mir wäre es außerordentlich wichtig, endlich mal die wirklichen Täter aufzuspüren. Es sind nicht die Hunde, es sind deren Halter", schrieb eine Hildenerin an die Redaktion, die wegen schlechter Erfahrungen mit uneinsichtigen Hundehaltern Angst hat, ihren Namen veröffentlicht zu sehen. Alexander Kempa kommentiert auf Facebook: "Sehr gut!!! Selber schuld wer seinen Hund überall hin........ .lässt." Auch Anja Heine könnte sich die neue Methode vorstellen: "Ich finds geil. Ich mach immer brav alle Haufen weg... und ich spucke auch keine Kaugummis auf den Boden oder schmeiße irgendwas ins Gebüsch. Wenn es nach mir ginge, dann könnten sämtliche Verstöße hart bestraft werden." Astrid Achterberg ist begeistert: "Oh, bitte, jaaaa.. Ich hätte es so gerne in meiner Gegend!" Wenn sie Hundehalter darauf anspreche, ob sie das Geschäft ihres Vierbeiners nicht entfernen möchten, höre sie meist ,Nein, ist ja nur ein kleines Häufchen'. "Ich steh hier kurz vor drastischen Ideen, was solche Leute betrifft", merkt die Leserin an.

Eine Verbesserungen in den Städten regt Dagmar Müntefering an. "Von der Hundesteuer könnten Städte kostenlose Behälter aufstellen, wo man Kottüten entnehmen kann. In der Innenstadt zum Beispiel. Nicht jeder hat die Tüten dabei. Wenn man in die Niederlande fährt, ist an jeder Ecke ein Automat." Von der Idee, DNA zu nehmen, halte ich nicht viel".

"Als hundelose Bürgerin halte ich jedes Konzept zur Verpflichtung der Hundehalter, den Kot ihres Hundes zu entfernen, für ausgesprochen wichtig und dringlich", meint Barbara Stepan. Andere Länder nutzen bereits das DNA-Verfahren mit Erfolg. Das sollten wir auch tun und die Häufchensünder mit empfindlichen Geldbußen belegen. 35 Euro Verwarngeld sind lächerlich. Außerdem ist es fast unmöglich die Hundebesitzer auf frischer Tat zu ertappen und auch noch ihren Namen herauszufinden. Auf jeden Fall wird dieses Verfahren für Druck auf die Hundebesitzer sorgen und mit Sicherheit die Tretminen auf den Straßen und Grünflächen deutlich verringern." Das wollten die Bürger.

Negative Stimmen gibt es viele unter den vielen Kommentaren. Trotzdem liegt den meisten Schreibern die Sauberkeit der Stadt am Herzen. Natalie Varotto: "Also ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich das lachhaft finde! Habe selber einen Hund und ärgere mich darüber, wenn ich freiliegende Haufen sehe. (...) Was ist mit dem ganzen Müll, der um alle Schulen und Kindergärten herum liegt? Werden die dortigen Kinder und Jugendlichen auch per DNA getestet? Dort liegt meistens Plastikmüll herum und dieser verrottet nicht, so wie Hunde-oder Katzenkot. Außerdem finde ich, dass es momentan viel wichtigere Probleme gibt."

Verena Hoff kündigt an: "Sollte die Stadt für so einen ,Scheiß' Geld haben, rebelliere ich jetzt schon gegen sämtliche städtische Steuererhöhungen! Ich ärgere mich auch oft über Tretminen, aber noch viel mehr ärgere ich mich über anderen weg geworfenen Müll!"

(RP)
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