Haan Lesen bringt Gewinn
Haan · Im Vorlesewettbewerb des Haaner Lions Club setzten sich gestern die Kinder der Grundschule Gruiten durch. Neben einer Prämie für die Schulbücherei belohnt der Besuch eines Kinderbuchautoren für die gute Leistung.
"Gruiten hat gewonnen!", verkündete Jürgen von der Ahe, Jugendbeauftragter des Lions Club Haan, und erntete gestern Jubelrufe in der Aula des Schulzentrums an der Walder Straße. Im Finale des "Lions Lesewettbewerbs der 4. Haaner Grundschulklassen", hatte das vierköpfige Team der 4b aus Gruiten die besten Noten eingeheimst: Katherine Liner, die als einzige "gesetzte" Leserin mit einer Hexengeschichte startete, wurde von ihren nach Los ermittelten Mitschülern, Anton Isenmann, Michelle Schmidt und Cornelius van Hall, der beim Vorlesen zum Tiger werden kann, dabei bestens unterstützt.
Immerhin 262 Schüler aus elf Klassen der fünf Haaner Grundschulen waren in den Vorrunden zum Vorlesen an den Start gegangen. Im Finale stellten sich die Viertklässler aus Mittelhaan der Konkurrenz: Mit einem Textstück aus "Das blaue Karussell" bewies auch Maya Plümacher, dass Zehnjährige flüssig, betont und sogar in Dialogen lesen können. Alischja Esper, Katharina Garke und Luis Navratil schlugen sich lesend bestens.
Bei der Auswahl ihrer Lektüre hatten alle Schüler auf Fantasy gesetzt, die auch als Buch offenbar der Renner ist. Die fünfköpfige Jury, zu der auch Roman Reinders, Leiter der Stadtbücherei gehörte, hatte es nicht leicht: Auch wenn die Kinder das von ihnen favorisierte Buch kannten, wurde ihnen erst während des Wettbewerbs die Textstelle gezeigt. Dann hatten sie genau drei Minuten Zeit, daraus zu lesen. Da darf man in dem Alter, plötzlich vor einem Mikro sitzend, rote Backen kriegen und sich mit dem Finger in der Zeile vertun. Erst recht, wenn vorher noch andere Hobbys und der Buch-Inhalt vorgestellt werden soll. Ein Glück, dass es dann Ingrid Obermann gibt, die mütterlich flatternde Nerven beruhigt und die Zeit stoppt.
Für Jürgen von der Ahe, der vor sieben Jahren als Lions-Präsident den Lesewettbewerb initiiert hatte, der Leselust kontra Fernsehkonsum und Facebook vermitteln soll, haben alle gewonnen. "Da niemand weiß, wen das Los trifft, üben alle Schüler im Vorfeld intensiv für Wettbewerb", verweist der Jugendbeauftragte auf die beabsichtigte Breitenwirkung.
Je 200 Euro gehen an die teilnehmenden Schulen für den Ausbau ihrer Schul-oder Klassenbücherei. Jeder vortragende Schüler des Wettbewerbs erhält einen persönlichen Büchergutschein über 15 Euro. Und die Siegerschule in Gruiten darf sich jetzt auf eine Autorenlesung von Guido Kasmann freuen.
Auch im vorigen Jahr hatte die Grundschule Gruiten den Sieg für sich verbucht. Damals setzten sich die Mädchen und Jungen gegen die Grundschule Unterhaan durch.
