Medienkompetenz bei Grundschülern Kreis schult Grundschullehrer zu Internet-ABC-Lehrkräften

Hilden, Haan · Die Bedeutung von Medienkompetenz bei Kindern und Jugendlichen wächst immer weiter. Im Kreis Mettmann werden daher jetzt wieder bis zu 14 Lehrerinnen und Lehrer zu Internet-ABC-Lehrkräften ausgebildet. Die Schulungsreihe findet bereits zum sechsten Mal statt.

Das Medienzentrum des Kreises Mettmann setzt die Schulungsreihe als kommunaler Partner der Landesanstalt für Medien NRW um.

Foto: dpa/Tobias Hase

Das Alter, ab welchem Kinder alleine das Internet nutzen, sinkt immer weiter. Sind es bei den sechs und sieben-jährigen noch 28 Prozent, surfen von den acht- bis neun-jährigen schon 59 Prozent unbeaufsichtigt im Netz. Studien ergeben außerdem, dass zwei Drittel der Eltern keine technischen Möglichkeiten zum Jugendschutz ausschöpfen. Das mag überraschen, da gleichzeitig 80 Prozent der Eltern der Aussage zustimmten, dass das Internet Gefahren für Kinder berge.

Das Medienzentrum des Kreises Mettmann versucht jetzt, an anderer Stelle anzusetzen. Durch Schulungen in Zusammenarbeit mit der Landesanstalt für Medien NRW (LfM NRW) sollen Grundschullehrkräfte dazu befähigt werden, die Medienkompetenz der Heranwachsenden zu stärken. Im Jahr 2021 wurde die Qualifizierungs- und Schulungsreihe entwickelt. Die bevorstehende Qualifizierungsrunde ist bereits die sechste ihrer Art im Kreis Mettmann. Mehr als 60 Lehrkräfte hat das Medienzentrum gemeinsam mit dem LfM bereits zu Internet-ABC-Lehrkräften ausgebildet.

Die Lehrerinnen und Lehrer werden dabei auf einer praxisorientierten Lernplattform in vielen Themen geschult, welche schon im Grundschulalter von hoher Relevanz sind. Die Internet-ABC-Lehrkräfte unterrichten die Grundschulklassen später in Themen wie Datenschutz, Urheberrecht und Mediennutzung sowie dem Lernen mit Medien. Weitere Bestandteile der Qualifizierung sind Cyber-Grooming, also die Anbahnung sexueller Kontakte mit Minderjährigen über das Internet, Cybermobbing oder Hassrede. Auch diese Aspekte sind insofern von großer Relevanz, als dass vier Prozent der Kinder zwischen 6 und 13 Jahren angeben, schon einmal einen problematischen Kontaktversuch von Fremden erlebt zu haben. Auch das Thema Künstliche Intelligenz in der Schule wird dort behandelt. Materialien, Handlungsanleitungen, Ideen für die Elternarbeit und die eigene Weiterbildung unterstützen die Lehrkräfte nachhaltig.

Die nächste Qualifizierungsrunde beginnt Mitte September. Bis zu 14 Grundschullehrerinnen und Lehrer aus dem Kreis Mettmann können sich bis zum 30. August unter www.regionale.bildungswerke.nrw.de anmelden.

(fhi)