Hilden Lange VHS-Nacht trifft voll ins Schwarze

Hilden · In einem der Seminarräume, in denen die kostenfreien Schnupperkurse stattfanden, wurde Bogenschießen erläutert.

 Ein Höhepunkt bei der langen Nacht der VHS war Bogenschießen: Klaus Lukat (rechts) erklärt Sandra Klefges die Schusstechnik.

Ein Höhepunkt bei der langen Nacht der VHS war Bogenschießen: Klaus Lukat (rechts) erklärt Sandra Klefges die Schusstechnik.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Eine Zielscheibe steht am Ende des Flurs im Erdgeschoss der Theodor-Heuss-Schule. Einige Meter davor zielt Maya mit dem Pfeil. Der Bogen zittert ein wenig. Am Arm trägt Maya einen Schutz. Dann lässt sie die Bogensehne los. Der Pfeil fliegt und landet in einem der äußeren Ringe der Zielscheibe.

Gar nicht so übel für den Anfang, denn Maya Pützer hat zum ersten Mal Pfeil und Bogen in der Hand. „Es ist sehr anstrengend, den Bogen zu halten und zu treffen, aber es macht sehr viel Spaß“, sagt die 14-Jährige. Sie ist zur „Langen Nacht der Volkshochschulen“ gekommen, zu der auch die VHS Hilden-Haan 20 Schnupperkurse an drei Standorten in Hilden angeboten hat. Bogenschießen ist einer davon.

Maya kennt die Kurse der VHS schon. „Ich habe mal einen Französisch-Kurs gemacht“, erzählt sie. Und nun möchte sie sich noch den Chinesisch-Schnupperkurs ansehen.

Michael Heimann und seine Frau Jenalyn sind extra wegen des Bogenschieß-Angebotes gekommen. Die beiden haben diese Sportart ebenfalls noch nie ausprobiert. „Aber wir würden es gerne lernen“, sagt Michael. „Leider gibt es in Hilden keinen Bogenschützen-Verein.“ Doch bei der VHS können die beiden einen Kurs belegen. Auch Michael hat bereits Französisch an der VHS gelernt. „Einen Fotokurs habe ich auch gemacht“, verrät er, „aber das ist schon lange her.“ Seine Frau möchte in der VHS erst einmal Deutsch lernen.

Im ersten Stock wird eifrig gebastelt. Hier hat Dozentin Anja Bley jede Menge buntes Papier, Klebestifte und andere Bastelutensilien vorbereitet, um gemeinsam mit den Besuchern Grußkarten, Umschläge und kleine Geschenkverpackungen zu basteln. Hier spielt auch das Upcycling eine große Rolle. „Ich bin dafür, das wiederzuverwenden, was man so Zuhause hat“, sagt die Dozentin.

Gerne zeigt sie, was man mit einem Luftpolster anstellen kann. Mit verschiedenen Stempelkissen färbt sie die Luftpolster bunt ein, legt ein Papier darauf und rollt mit einer Walze drüber. So hat sich ein pfiffiges Muster auf das Papier übertragen, das als Hintergrund für eine Glückwunsch-Karte dient. „Die Leute dürfen hier ein bisschen schnuppern“, sagt Bley, die erst kürzlich das Buch „Karten mit Wow-Effekt“ veröffentlicht hat.

  Durch Raum 27 wabern metallische Gerüche. Hier zeigt Walther Enßlin mit drei Laborgehilfen, wie man aus einer Kupfermünze zuerst eine Silber- und dann eine Goldmünze herstellt. Auf einen Löffel gibt er Soda, das er mit Wasser auflöst. Dann kommt die Münze hinein. „Jetzt streuen wir noch den Stein der Weisen darüber“, meint der „Alchemist“ geheimnisvoll. Am Ende darf Elke Littmann den Löffel über einer Kerzenflamme erhitzen. Und in der Tat wird die Münze zuerst silbern und nach einer erneuten Erhitzung golden.

„Ich war immer total schlecht in Chemie“, gibt Littmann zu, die sichtlich fasziniert von den Vorgängen ist. Sie ist selbst Dozentin an der VHS. „In Englisch“, sagt sie und möchte die „Lange Nacht der Volkshochschulen“ nutzen, um einmal andere Angebote kennen zu lernen. Und davon gibt es reichlich, vom Stimmtraining über Foto-Kurse, von der Klangschalenmeditation über Familienforschung bis hin zu Lindy Hop und Zirkeltraining.

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