Hilden Landesreitschule darf erweitern

Hilden · Pferdesportverband bekommt grünes Licht für einen überdachten Auslaufplatz.

 Blick in die große Reithalle des Zentrums während eines Lehrgangs für Jugendliche: Die Landesreit- und fahrschule ist bestens ausgelastet.

Blick in die große Reithalle des Zentrums während eines Lehrgangs für Jugendliche: Die Landesreit- und fahrschule ist bestens ausgelastet.

Foto: Matzerath

Die Landesreit- und Fahrschule stößt an ihre Grenzen. Seit sie vor 17 Jahren von Wülfrath weg aufs Langenfelder Gut Langfort umgezogen war, hat sie nach Angaben von Rolf-Peter Fuß ihr Programm stetig erweitert. Der Geschäftsführer des Trägers Pferdesportverband Rheinland verweist auf jährlich rund 70 Lehrgänge mit 1400 Teilnehmern und bis zu 40 Tagen Kadertrainig in Dressur, Springen und Vielseitigkeit. Die beabsichtigte Überdachung eines großen Reitplatzes, für die gestern im Planungsausschuss die Stadtpolitiker grünes Licht gaben, ist nach seinen Worten "für unseren Betrieb hier geradezu existenziell".

Vor allem in der Wintersaison gibt es laut Fuß für die Pferdesportler und Reitschüler Probleme. Bei Schnee, kalten Regengüssen und Matsch sei der Betrieb außerhalb der Reithalle kaum möglich. "Deswegen möchten wir unser so genanntes Waldviereck überdachen." Der 50 mal 25 Meter große Außenplatz für den schnelleren Auslauf liegt im äußersten östlichen Teil des von der Stadt gepachteten Geländes. "Wir planen neben dem vorhandenen Wäldchen keine neue Halle, sondern nur ein einfaches Dach mit Beleuchtung für etwa 200.000 Euro", sagt Fuß. Durch den Ganztagsbetrieb in den Schulen verlagere sich der Reitunterricht oder auch der Ausritt auf eingestallten Pferden immer mehr in die Abendstunden, in denen es ab Herbst schon dunkel ist.

Die Stadtpolitiker befürworteten im Ausschuss, den Flächennutzungs- und Bebauungsplan für dieses Vorhaben zu ändern. Dort ist seit Jahrzehnten eine Gemeinbedarfsfläche für ein längst verworfenes Jugendzentrum eingezeichnet. Das 8500 Quadratmeter große Areal umfasst auch einen Betonboden, auf dem bis 1995 Grünschnitt kompostiert wurde und auf dem bei Veranstaltungen Pferdetransporter abgestellt werden. Der städtische Planungsamtsleiter Stephan Anhalt wies darauf hin, dass entgegen eines ersten Entwurfs das Wäldchen weitestgehen erhalten bleiben soll.

Darauf hatten die Politiker auch vor einem Jahr an gleicher Stelle energisch gepocht. Tobias Kreckel vom NRW-Landesforstbetrieb erhob gegen das Vorhaben der Pferdesportler schriftlich Bedenken. Ohne seine Genehmigung seien dort bereits Waldbäume abgeholzt worden und der umzäunte Auslauf sei, so Kreckel, "mit dem gesetzlichen Waldbegriff grundsätzlich nicht vereinbar". Anhalt wies diese Bedenken zurück und ebenso Kreckels Vorschlag, das Wäldchen aufzugeben und an anderer Stelle durch Baumpflanzungen auszugleichen.

Laut Fuß soll das Waldviereck so schnell wie möglich überdacht werden. "Am liebsten noch in diesem Jahr vor der Wintersaison."

(mei)
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