Hilden Kunstraum ist jetzt barrierefrei

Hilden · Durch den neuen Aufzug können auch Menschen mit Behinderung Ausstellungen im Gewerbepark-Süd besuchen. Die Gebrüder Braun eröffneten den neuen Zugang am Montagabend mit vielen Gästen.

Gebrüder Hans-Jürgen und Karlernst Braun mit ihrer Objektmanagerin Annelie Noltze vor dem neuen Aufzug zum Kunstraum

Gebrüder Hans-Jürgen und Karlernst Braun mit ihrer Objektmanagerin Annelie Noltze vor dem neuen Aufzug zum Kunstraum

Foto: olaf staschik

23 steile Stufen musste man bislang auf der Rückseite des Bürokomplexes 10c hinaufsteigen, um Ausstellungen oder andere Kulturveranstaltungen im Gewerbepark-Süd zu besuchen. Den beschwerlichen Weg muss nun niemand mehr gehen. Denn seit Montag verfügt das 1904 errichtete, zweigeschossige Industriebacksteingebäude, in dem früher schwere Maschinen Gestelle für Regenschirme produzierten, an der Vorderseite über ein Treppenhaus mit Aufzug. Darin können bis zu neun Personen gleichzeitig den Kunstraum erreichen. Die Konstruktion wirkt mit verzinkten Trägern und mit Sichtbeton verkleidetem Aufzugschacht puristisch und zweckmäßig.

"Wir wollten den Aufzug mit dem alten Gebäude verbinden, so dass Industriekultur auf Zeitgeist trifft", sagt Objektmanagerin Annelie Noltze. "Dieses Gebäude ist charakteristisch für den Gewerbepark. Von alter Industriekultur wollten wir zur Straße hin möglichst viel erhalten", erläutert Svend Off. Neben dem neuen Zugang, der nun jedermann den Weg in den Kunstraum ermöglicht, gestaltete der Düsseldorfer Architekt auch die Grünflächen vor dem Gebäude zur Südstraße hin und im unteren Stockwerk den Umbau der Büroräume der Remscheider Firma Böllinghaus Steel, die im vergangenen Dezember einzog.

Insgesamt dauerten die Umbauarbeiten mit Aufzug und Grünanlagen knapp sechs Monate und kosteten die Gebrüder Braun 300000 Euro. "Wir haben dem Wunsch vieler Gäste entsprochen, die traditionell und gerne zu Veranstaltungen in den Kunstraum kommen", begründet Hans-Jürgen Braun die Umbaumaßnahme. "Wir haben viele alte Besucher, die es schwer haben, hinein zu kommen", fügt sein Bruder und Mitinhaber Karlernst Braun hinzu. Ein Neubau des Komplexes kam für die beiden Brüder ohnehin nicht in Frage. "Man braucht etwas Altes nicht zwangsläufig abzureißen, wenn es bautechnisch so gut erhalten bleibt", findet Braun.

Zur Eröffnung kamen gestern Abend die Spitze von Rat und städtischer Verwaltung, Vertreter der Hildener Parteien, des Industrievereins und von Kultureinrichtungen. Stefan Schilbe von der Bank HSBC Trinkaus hielt eine Gastrede.

Aktuell sind im Kunstraum des Gewerbeparks Bilder verschiedener Künstler ausgestellt. Dort ist sozusagen ein Best-of der vielen vergangenen Ausstellungen zu sehen. Neben den diversen Kulturveranstaltungen, dem Gründer- oder Unternehmertag sollen auch noch weitere Veranstaltungen im Kunstraum Platz finden. Dort eröffnen am 28. Mai auch die 18. Hildener Jazztage mit einem Konzert. "Wir sind offen für andere Ideen wie Empfänge, Konferenzen oder Betriebsjubiläen", sagt Karlernst Braun.

(RP/ac/EW)
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