Verkehr in Hilden Kritik an Autos in der Fußgängerzone

Hilden · Die Debatte zum Umgang der Stadt Hilden mit dem Verkehr auf der Mittelstraße geht weiter. Die Stadt bleibt jedoch dabei: Die Anlieferung für die rund 180 Geschäfte in diesem Bereich sei nicht anders zu regeln.

 Bestandsaufnahme an einem ganz normalen Donnerstag kurz nach zehn in der Fußgängerzone – einer fährt immer.

Bestandsaufnahme an einem ganz normalen Donnerstag kurz nach zehn in der Fußgängerzone – einer fährt immer.

Foto: RP/Jana Bauch

Die Straße Axlerhof gegen 10 Uhr vom Warrington-Platz aus gesehen: Auf vielleicht 50 Metern Länge stauen sich zwei Handwerker-Fahrzeuge, ein Geldtransporter, zwei gelbe Paketdienst-Sprinter und ein Privatwagen, der zu einem Geschäft fährt, um es zu beliefern. Wenn nicht das Schild „Fußgängerzone“ am Eingang stünde – an den Verkehrsbewegungen ließe sich nicht erkennen, dass in diesem Gebiet Autofahren eigentlich verboten ist.

Die Kritik am Umgang der Stadt Hilden mit dem Lieferverkehr auf der Mittelstraße und den von ihr abgehenden Seitenwegen hält weiter an. Bereits vor einigen Wochen hatten Anwohner beklagt: „Der Lieferverkehr in der Hildener Fußgängerzone hat enorme Dimensionen angenommen.“

Man müsse gar nicht einmal das Horrorszenario bemühen, dass ein Amokfahrer sich beispielsweise auf den alten Markt konzentriere. Die Verkehrsbewegungen seien auch so schon derart hoch, „dass die Gefahr insbesondere für Kinder steigt, bei Unfällen verletzt zu werden“.

Mehrere Anwohner machten sich für deutlich eingeschränktere Lieferzeiten stark .

„Geht nicht“, hielt die Stadt dagegen. Es gebe rund 180 Einzelhandelsgeschäfte an der Mittelstraße, die alle ein Recht auf vernünftige Anlieferung hätten.

Der Hildener Jörg Ritter (80) sieht in dieser Tatsache keinen Widerspruch zu einer autofreien Fußgängerzone: „Mehr als 90 Prozent aller Geschäfte können doch auch von hinten angefahren werden“, argumentiert der frühere Berufssoldat.

Doch auch in diesem Fall wehrt die Stadt ab: „Die meisten Geschäfte in der Innenstadt können nur durch die Fußgängerzone beliefert werden“, heißt es aus dem Rathaus. Diese erstrecke sich auch über Seitenstraßen und rückwärtige Bereiche der Mittelstraße. Darüber hinaus wohnten in der Fußgängerzone viele Bürger, die Post und Pakete erhielten. Einige hätten außerdem private Pkw-Stellplätze, die sie anfahren müssten.

Immerhin: Seit dem 19.September ist die lange Zeit defekte. Absperranlage Schulstraße wieder intakt und in Betrieb. Auch die Poller, die die Einfahrt vom Fritz-Gressard-Platz in die Mittelstraße regeln, sind funktionstüchtig

Abends, um 18.30 Uhr, fahren die Poller automatisch herunter. Morgens endet die Anlieferungszeit um 10 Uhr. „Das anschließende Hochfahren muss durch das Ordnungsamt immer manuell erfolgen“, teiltdie Stadt mit. Das gelte auch für die Anlieger, die über entsprechende Schlüssel verfügen, und rund um die Uhr die Möglichkeit haben, die Poller herunterzufahren.

„Leider wird hier das Hochfahren oftmals unterlassen“, berichtet die Stadtverwaltung. Deshalb sei die Verkehrsüberwachung angehalten, Poller im Rahmen ihrer üblichen Rundgänge gegebenenfalls wieder nach oben zu fahren.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort