Hilden Kreis erwartet weitere Asylsuchende

Hilden · Internat kann keine Flüchtlinge aufnehmen: Neanderdiakonie ist überfordert

Der Kreis Mettmann ist vom Krisenstab der Bezirksregierung aufgefordert worden, bis zu 200 weitere Flüchtlinge aufzunehmen. "Es gibt eine Bitte, aber noch keine Verfügung", bestätigt Sprecherin Daniela Hitzemann. Landrat Thomas Hendele hat die Bürgermeister aller zehn kreisangehörigen Städte für den heutigen Mittwoch zu einer Konferenz zusammengetrommelt. Sonntagfrüh musste der Kreis Mettmann 173 Flüchtlinge in zwei Turnhallen des Berufskollegs in Mettmann unterbringen. Gestern trafen 50 weitere ein.

72 Asylsuchende sollten gestern in zwei Häusern des ehemaligen evangelischen Internats ein Notquartier finden. Die für die Betreuung zuständige Neanderdiakonie zog im die Notbremse, bestätigt deren Geschäftsführer Jörg Koch: "Wir hatten nur bruchstückhafte Informationen. Uns war nicht klar, dass wir eine Erstaufnahmeeinrichtung für das Land betreiben sollten." "Die Lage spitzt sich weiter zu", bestätigt Hildens Sozialdezernent Reinhard Gatzke. Hilden musste am Sonntag 120 Flüchtlinge aus dem Stand in der Albert-Schweitzer-Schule unterbringen. Aktuell versorgt die Stadt mit Unterstützung der Johanniter dort 270 Asylsuchende in einer provisorischen Erstaufnahme im Auftrag des Landes. Weitere 309 Flüchtlinge leben in Hilden in städtischen Übergangsheimen.

In den beiden Häusern des Internats gibt es zwar Betten und Möbel. Die beiden ehemaligen Internatsgebäude gehören der Rheinischen Landeskirche. Sie hatte die Häuser auf Drängen des Krisenstabs zur Verfügung gestellt. Alle Hilfsorganisationen sind durch die Flüchtlingsbetreuung völlig überlastet.

(cis)
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