HilGoesCrafting Kreativtag begeistert Bücherei-Besucher

Zum ersten Mal hat die Bibliothek eine spezielle Aktion für Gamer und Maker angeboten: zu Besuch in einer ganz besonderen Welt.

 Die Stadtbücherei als Labor für neue Ideen: Robert Reichert (li) zeigte seine mit den 3D Drucker gebaute Drohne Klaus Lenz (Mitte) und Daniel Rique.

Die Stadtbücherei als Labor für neue Ideen: Robert Reichert (li) zeigte seine mit den 3D Drucker gebaute Drohne Klaus Lenz (Mitte) und Daniel Rique.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Kleine Roboter drehen ihre Runde, ein kunstvoll gefaltetes Buch liegt neben 3D-Brillen aus Pappe, Nähutensilien und einem 3D-Drucker. Unter dem Motto „HilGoesCrafting“ veranstaltete das Bibliotheksteam der Stadtbücherei Hilden zum ersten Mal überhaupt den Kreativtag für Gamer und Maker. Attraktionen waren nicht nur der Betrieb des neu angeschafften 3D-Druckers, sondern auch die Buchfaltkunst und viele weitere handwerkliche Tätigkeiten. Der Begriff „Making“ umfasst nämlich nicht nur den technischen Bereich.

Auf dem Programm stand zudem das so genannte „Upcycling“. Dabei werden beispielsweise aus leeren Milchkartons und Smoothieflaschen Musikinstrumente gebastelt. Außerdem halfen die Mitglieder des Reparatur-Treffs bei mitgebrachten und defekten Toastern oder Radios. „Wir sind quasi Nachbarn und wohnen hier am Nove-Mesto-Platz“, erklärt Martin Kappen, der mit seiner Familie gekommen war. „Die Angebote zeigen immer wieder, dass hier ein super Team dahinter steckt. Tolle Arbeit!“. Außerdem sei die Bücherei als Zentrum der Begegnung zu sehen, weshalb sich der Ort gut für solche Veranstaltungen nutzen ließe.

Bibliotheksleiterin Nadine Reinhold sieht noch viel Potenzial in der Arbeit mit der Technik. „Wir leihen die Geräte auch an Schulen in Hilden aus. So können sie zu Unterrichtszwecken genutzt werden und müssen nicht teuer angeschafft werden“, erklärt sie. Ein „Ozo-Bot“, der bereits viele Programmiermöglichkeiten bietet, kostet etwas mehr als 100 Euro. Im zweiten Bereich, dem Gaming, wurden nicht nur Kultspiele wie „Minecraft“ oder „Mario Kart“ vorgestellt. Unter anderem konnten die Besucher mit „Virtual Reality“-Brillen in digitale Spielwelten eintauchen oder selber ein „Cardboard“ aus Pappe bauen. Mit dem eigenen Smartphone als Kern konnte mit ausgewählten Apps die Virtuelle Spielwelt nach Hause mitgenommen werden. Auf dem Vorplatz sorgte das Spielmobil für Kinderlachen. Das gesamte Angebot am Samstag war für alle Besucher kostenfrei. „Wir wollen mit dem Kreativtag und seinem Angebot neugierige Menschen erreichen. Jeder sollte in Zukunft von solchen Techniken Gebrauch machen können“, erläutert Nadine Reinhold weiter. Die Leiterin, die den Posten vergangenes Jahr von Claudia Büchel übernahm sieht in der Digitalisierung von Bibliotheken den nächsten Schritt und nennt Skandinavien als Vorreiter auf diesem Gebiet. „Dort ist Makerspace bereits ein fester Bestandteil der Büchereien“, berichtet die zufrieden scheinende Bibliotheksleiterin.

Doch auch unter den Besuchern sorgte der Kreativtag für große Begeisterung. „Mich hat der 3D-Drucker aus beruflichen Gründen interessiert“, erzählt Gerlinde Grunwald. Ein klarer Vorteil sei die Praxisnähe. „Meine Erwartungen wurden vollständig erfüllt“, sagt sie. „Ich habe im Internet vom Kreativtag gelesen, und war einfach neugierig, doch es gefällt mir sehr“, berichtet Sultan Sahin.

Die monatelange Vorbereitung hat sich definitiv gelohnt. „Vielleicht hat der ein oder andere nun ein neues Hobby gefunden oder ist bereits neugierig auf unsere kommenden Veranstaltungen“, sagt Nadine Reinhold. Für den 13. September ist erneut das „Kuschelkino“ mit Kinderfilmen geplant; am 22. September soll dann ein Rollenspieltag folgen, an dem in der Bücherei Rollenspiele, wie „Das schwarze Auge“ oder „Star Wars“ von der Bibliothek zur Verfügung gestellt werden.

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