Hilden Krankenhäuser auf zweite Welle vorbereitet

Hilden · 50 Covid-19-Patienten sind seit Beginn der Pandemie in Hilden und Haan behandelt worden. Die beiden Krankenhäuser der Kplus-Gruppe halten weiterhin Kapazitäten bereit, vor allem in der Intensivstation und bei Beatmungsplätzen.

 Dr. Oliver Axmann nimmt einen Abstrich für einen Coronatest im Hildener Krankenhaus

Dr. Oliver Axmann nimmt einen Abstrich für einen Coronatest im Hildener Krankenhaus

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Die aktuelle Situation in der Corona-Krise ist unübersichtlich: die Bundesregierung plant offenbar weiterhin Einschränkungen, die Zahlen der positiv getesteten Menschen steigen. Einige Experten sprechen sogar schon von einer zweiten Welle. Die Frage, die sich in diesem Zusammenhang stellt: Sind wir darauf vorbereitet?

Die Krankenhäuser in Hilden (St. Josefs) und Haan (St. Josef) sind es jedenfalls, wie uns Cerstin Tschirner erklärt hat. Sie ist Sprecherin der Kplus-Gruppe, die beide Hospitäler betreibt. Und sie zieht auch gleich eine positive Zwischenbilanz der Corona-Pandmie: „Bislang sind die Krankenhäuser in Hilden und Haan gut durch die Krise gekommen“, erklärt sie. „Wir haben schnell Strukturen aufbauen können, die eine eindeutige und durchgängige Trennung möglicher Infizierter von den nachweislich nicht Infizierten innerhalb des Hauses ermöglicht. Eine Sonder-Notaufnahme für Patienten mit grippeähnlichen Symptomen und gesonderte Infektionsbereiche wurden eingerichtet, Mitarbeitende, die im Umgang mit Infektionskrankheiten eh gut ausgebildet sind, für die Besonderheiten der Covid-19-Symptomatik sensibilisiert, Schutzmaterial beschafft.“

Bisher haben die Kplus-Krankenhäuser in Hilden und Haan 50 Patienten mit einer nachgewiesenen Covid-19-Infektion behandelt. „Aktuell wird ein Patient stationär behandelt, in den Häusern sind weitere drei Verdachtsfälle, bei denen wir noch auf das Testergebnis warten“, erklärt Cerstin Tschirner. Verdachtsfälle werden bis zum Ausschluss einer Infektion wie Infizierte behandelt. „Das heißt, sie werden in den Isolierbereichen der Kliniken untergebracht, Diagnostik, Therapie und Pflege findet unter strengen Schutzmaßnahmen wie Schutzkittel, Handschuhe, FFP2-Maske, Schutzbrille und gesonderten Desinfektionsvorgaben statt. Alle stationären Patienten der Kliniken der Kplus-Gruppe werden – sofern möglich – vor dem Krankenhausaufenthalt getestet, Notfallpatienten während der Eingangsuntersuchung“, erklärt die Unternehmenssprecherin.

In den Häusern der Kplus-Gruppe gilt Maskenpflicht für Patienten, Mitarbeiter und Besucher. Außerdem sind Husten- und Niesetikette einzuhalten.“ Für Besucher gelten besondere Regeln, sie müssen zum Beispiel bestätigen, dass sie keine grippeähnlichen Symptomen, sich namentlich vor Eintritt ins Haus registrieren, die Besuchszeit von 30 Minuten pro Besuch einhalten und so weiter“, erklärt Cerstin Tschirner. Allerdings nehmen einige Menschen diese Vorschriften nicht mehr so ernst wie zu Beginn der Pandemie: „Leider erleben wir eine nachlassende Disziplin bei einigen Besuchern und eine schwindende Akzeptanz der notwendigen Beschränkungen und Maßnahmen. Es gibt bereits Überlegungen, an einzelnen Standorten härter durchzugreifen“, erklärt die Kplus-Sprecherin.

Auf dem Höhepunkt der Corona-Krise, als die Geschäfte geschlossen waren und Menschen nur in kleinen Gruppen auf die Straße gehen durften, haben das St.-Josefs- und das St.-Josef-Krankenhaus aufschiebbare Operationen und stationäre Behandlungen vertagt. „Seit einigen Wochen haben wir die Anzahl der Patienten in den Häusern wieder gesteigert: Auch sogenannte elektive Eingriffe sind wieder möglich – allerdings unter Berücksichtigung der freizuhaltenden Kapazitäten insbesondere der Intensivstation und der Beatmungsplätze“, sagt Cerstin Tschirner.

Für die Zukunft bleiben die beiden Krankenhäuser in Corona-Alarmbereitschaft. „Niemand kann seriös sagen, wie die Entwicklung voranschreiten wird, weil sie auch vom Verhalten der Bevölkerung abhängt. Es gibt ja nahezu täglich neue Erkenntnisse“, sagt Cerstin Tschirner. Hinzu komme, dass wir uns langsam Richtung Herbst bewegen. „ir werden nicht mehr so viel draußen sein können, die Räume nicht mehr ständig lüften, die saisonale Influenza wird kommen“, sagt die Kplus-Sprecherin. „Covid-19 ist in der Welt und wird so schnell nicht verschwinden. Damit wird uns die Corona-Krise weiter begleiten, mindestens bis ein Impfstoff gefunden ist.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort