Haan Kraft kommt bei den Bürgern an

Haan · Eigentlich war ein "Speeddating" geplant: Bürger sollten im schnellen Wechsel Fragen an die Ministerpräsidentin richten. Daraus wurde nichts, denn Hannelore Kraft hielt sich zu lange erst bei den Kindergartenkindern, dann bei den Senioren auf. Auf große Wahlversprechen hat sie verzichtet. Sie war gekommen, um die Kandidaten zu unterstützen. Angetroffen hat sie allerdings ganz viele SPD-Mitglieder, die ihrerseits gekommen waren, "um Hannelore zu unterstützen. Wenn sie schon mal nach Haan kommt", hörte man von vielen. Die anderen Besucher sind Bürger aus der Siedlung, deren Kinder oder Enkel die Kita besuchen.

Bei den Kindern kommt die Landesmutter sehr gut an. Als sie in die Hocke geht und die Kleinen direkt anspricht, fällt ihr eins der Kinder spontan um den Hals. Sofort hängt eine ganze Traube von Kindern unterschiedlicher Nationalitäten an der Ministerpräsidentin, die sich das ruhig gefallen lässt. Die Personenschützer stehen schmunzelnd ein paar Meter daneben. Kraft ist für viele ein Popstar: Man bittet um Autogramme oder lässt sich mit ihr fotografieren. So wie Ersal Güldogan, ein türkischstämmiger Vater, der nach eigenem Bekunden "neugierig" auf die Ministerpräsidentin war und sie auch wählen will. Einige Hartz IV Empfänger sitzen noch vor dem Podium, als Kraft schon wieder weg ist. "Ich hätte sie nach dem Betreuungsgeld gefragt. Da bin ich nämlich dagegen", sagt Doris Jankowski. "Die Kinder sollen lieber in die Kita gehen." Und Agnes Albrecht hätte gerne Krafts Meinung zu "Mindestlohn" und "Zeitarbeit" gehört. Sie glaubt: "Die ist sozialer als die anderen Kandidaten."

(RP)
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