Hilden Konzept für Klimaschutz

Hilden · Das Bundesumweltministerium hat der Stadt Hilden knapp 35 000 Euro Zuschuss für die Erstellung eines integrierten städtischen Klimaschutzkonzepts bewilligt. Ziel: Energieverbrauch und Kohlendioxid reduzieren.

 Die Kita St. Christophorus erhielt in den Sommerferien eine Wärmedämmung. Das spart Energie.

Die Kita St. Christophorus erhielt in den Sommerferien eine Wärmedämmung. Das spart Energie.

Foto: Archiv/Tinter

Das Klimaschutzkonzept kostet rund 53 000 Euro. Davon übernimmt das Bundesumweltministerium maximal 65 Prozent (rund 35 000 Euro), verteilt auf drei Jahre, berichtet Bürgermeister Horst Thiele in einer Vorlage für den am Montag tagenden Umweltausschuss. Der Anteil der Stadt betrage rund 21 000 Euro, die überplanmäßig bereitgestellt werden müssen. Wenn der Stadtrat am 19. Oktober grünes Licht gebe, könne mit dem Projekt noch in diesem Jahr begonnen werden. Bis auf Liberale und Unabhängige hatten sich alle Fraktionen für ein lokales Klimaschutzkonzept ausgesprochen.

 Jugendparlamentarier zeichneten im April Radfahrer auf der Mittelstraße für ihr umweltbewusstes Verhalten mit dem Klima-Orden aus.

Jugendparlamentarier zeichneten im April Radfahrer auf der Mittelstraße für ihr umweltbewusstes Verhalten mit dem Klima-Orden aus.

Foto: Ar/ola

"Realistische Maßnahmen"

Die daraus resultierenden Maßnahmen müssen Stadt, Bürger und Wirtschaft voraussichtlich selbst zahlen. Die Verwaltung ist sich sicher, dass es lohnenswerte Einsparpotenziale beim Energieverbrauch und dem Ausstoss des klimaschädlichen Kohlendioxid gibt. Das Konzept soll zeigen, wo sich Investitionen am ehesten lohnen und auf welchem Weg man definierte Ziele am besten erreichen kann.

Folgende Fragestellungen sollen in dem Klimaschutzkonzept bearbeitet werden: Bei welchen öffentlichen Gebäuden (rund 100) lassen sich erneuerbare Energien am besten einsetzen? Wie kann speziell bei Wohngebäuden Energie eingespart werden und wie kann man die Eigentümer motivieren, dies auch zu tun? Welche Möglichkeiten gibt es in Hilden, erneuerbare Energien (Biogas, Wind, Erdwärme) zu nutzen?

Wie kann der Energieverbrauch der Hildener Wirtschaft auf freiwilliger Basis gesenkt werden? Wie kann das Bus-, Rad- und Fußwegenetz verbessert werden, um Abgase und Lärm zu vermeiden? Das sehr kompakte und dicht besiedelte Stadtgebiet mit seiner flachen Topographie biete dazu beste Voraussetzungen, ist die Verwaltung überzeugt. Angedacht sei auch, die Schulen als Multiplikatoren für den Klimaschutz zu gewinnen.

Bei der Erarbeitung des lokalen Klimaschutzkonzeptes und eines "realistischen Maßnahmenkatalogs" sollen Bürger, Vereine, Verbände und die Wirtschaft beteiligt und eingebunden werden — ähnlich wie bereits beim Einzelhandelskonzept, Verkehrsentwicklungsplan oder dem strategischen Stadtentwicklungskonzept.

Erarbeitet wird auch ein Controlling-Instrument, mit dem Erfolg oder Misserfolg gemessen und das Klimaschutzkonzept von Bürgern, Rat und Verwaltung weiterentwickelt werden kann. Diese Aufgabe soll ein Fachbüro übernehmen. Die Verwaltung will sich um ein Konzept für die Öffentlichkeitsarbeit kümmern.

Auch die Kreisverwaltung in Mettmann hat angekündigt, noch in diesem Jahr ein kreisweites Klimaschutzkonzept aufzustellen und die kreisangehörigen Städte dabei einzubinden.

(RP/rl)
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