Hilden Kompostwerk tötet Buchsbaumzünsler

Hilden · Der Buchsbaumzünsler macht sich weiter auch in Hilden und Düsseldorf breit. Einige Tipps, wie verfahren werden kann:

 Der Schädling hat viel Verwirrung gestiftet.

Der Schädling hat viel Verwirrung gestiftet.

Foto: ola

Wie werden mit dem neuen Schädling aus Asien befallene Buchsbäume sicher entsorgt? Dazu gab es unterschiedliche Informationen, und das sorgte für Irritationen bei unseren Lesern. Die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen beispielsweise empfiehlt die Verbrennung. "Am besten in Folie einpacken und über die graue Restmülltonne entsorgen", rät deren Sprecher Bernhard Rüb.

Auch die Kompostierungsanlage für den Kreis Mettmann und die Stadt Düsseldorf (KDM GmbH) wird mit dem Buchsbaumzünsler aber fertig, versicherte gestern Heinrich Schumeckers, Betriebsleiter der Anlage in Ratingen-Breitscheid. In dem Kompostwerk würden Temperaturen über 60 Grad Celsius erreicht. Das reiche aus, um die Schädlingsraupen sicher zu vernichten. "Der Kompost ist hygienisiert", versichert Schumeckers: "Das bedeutet, alle Samen und Krankheitserreger werden zuverlässig abgetötet."

Mit dem Zünsler befallene Buchsbäume können damit sowohl über die Biotonne als auch über die kostenfreie Grünschnittsammlung (Annahme auf dem Hildener Bauhof) entsorgt werden, stellte Hildens Abfallberater Frank Berndt klar: "Auch die Kompostierungsanlage in Düsseldorf-Hamm (dort werden Grünabfälle aus Hilden verarbeitet) wird mit dem Schädling fertig, wurde mir versichert. Wer sich unsicher ist, sollte die befallenen Buchsbäume in die graue Restmülltonne stecken. Bitte auf keinen Fall im eigenen Garten kompostieren oder illegal im Wald entsorgen." Die Landwirtschaftskammer empfiehlt, die Raupen abzusammeln.

Welche Mittel helfen? In Haus- und Kleingärten könnten beispielsweise folgende Mittel zur Bekämpfung gegen die frei fressenden jungen Raupen eingesetzt werden: Bayer Garten Schädlingsfrei Calypso, Celaflor Schädlingsfrei Careo oder Celaflor Naturen Schädlingsfrei Neem. Die ersten Raupenstadien, die zwischen den zusammengesponnenen Blättern und Trieben fressen, seien dagegen schwer bekämpfbar, ergänzt das Landwirtschaftliche Technologiezentrum Augustenberg in Karlsruhe. Für eine gute Wirkung seien eine gleichmäßige Benetzung der gesamten Buchsbaumpflanze, insbesondere auch im Inneren, erforderlich. Wenn der jährliche Rückschnitt der Buchsbäume etwa zehn Tage nach Auftreten der Falter des Buchsbaumzünslers erfolge, könne ein Großteil der abgelegten Eier oder frisch geschlüpften Raupen entfernt werden. Dieser Rückschnitt sollte in Plastiksäcken gut verschlossen im Restmüll entsorgt werden, raten die Experten aus Baden-Württemberg. Dort (in Weil am Rhein und Kehl) wurde der Schädling bereits 2007 gesichtet. Seitdem hat er sich rheinabwärts immer weiter verbreitet.

(RP/ila)
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