Kommentar Der neue Stadtrat wird groß und teuer

Hilden · Hildens Christdemokraten haben allen Grund zu feiern. Auch den letzten noch verbliebenen Stimmbezirk hat ein CDU-Kandidat gewonnen. Der Sieg von Peter Groß bedeutet 21 direkt gewählte Ratsmitglieder. Ein stolzes Ergebnis – aber auch eines, das den Stadtrat wegen der Überhangmandate um fast die Hälfte vergrößern wird.

  peter.clement@rheinische-post.de

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Foto: Miserius, Uwe (umi)

Schon vor der verspäteten Auszählung des letzten Hildener Wahlbezirks hatten sich Teile der Politik mit den Aussichten beschäftigt, die ein Anwachsen des Gremiums auf 64 Sitze bedeuten könnte. Organisatorisch kommt auf die Stadtverwaltung da einiges zu.

Doch das Ende der Handlungsfähigkeit, das einige wegen der nunmehr acht verschiedenen politischen Gruppierungen am Horizont aufziehen sehen mögen, bedeutet es nicht. Die Qualität eines Stadtrats hat mit dessen Größe oft nur bedingt zu tun. Bisher wurde in Hilden ein Großteil der politischen Entscheidungen einstimmig oder zumindest mit breiter Mehrheit getroffen. Dies dürfte auch so bleiben.

Ganz anders sieht es allerdings bei den Kosten aus: Sieben  Fraktionen (plus 1 Einzelvertreter) bedeuten ein klares Kostenplus. Und das tut ganz schön weh.

Die Lösung für die Zukunft: weniger, dafür größer geschnittene Wahlkreise. Dass dies  keinen Verlust von Bürgernähe bedeuten muss, hat die Corona-Krise gezeigt: In digitalen Zeiten schrumpfen Entfernungen. Insbesondere jüngere Wähler haben kein Problem mit Politikern, die ein Teil ihrer Sprechstunden auch mal online abhalten, statt in der Geschäftsstelle ihrer Partei. Vielleicht ist das ein Weg für die Zukunft.

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