Haan Kommentar: Schwarzer Peter – nicht nur ein Spiel

Haan · Die Gesellschaft ist im Wandel. Junge Familien können/wollen es sich nicht mehr leisten, dass ein Elternteil seine Arbeitsstelle aufgibt und sich einzig auf die Betreuung der Kinder konzentriert. Ohne ein entsprechendes Angebot an Kita-Plätzen auch für ganz kleine Kinder können Mütter oder Väter aber nicht wieder in den Beruf zurückkehren.

Also gibt es Ziele und Gesetze von Bund und Land, die vor Ort die Kinderbetreuung sicherstellen sollen. In der Kommune aber – zumal, wenn die Stadt wie Haan im Nothaushalt steckt – gibt es keine Möglichkeiten, die nötigen Investitionen ohne Hilfe aus Berlin oder Düsseldorf zu stemmen. Da hilft es nicht, wenn Sonderprogramme in Aussicht gestellt werden, die Mittel aber nicht flexibel für die als nötig erachteten Kita-Projekte eingesetzt werden können. Mit Blick auf das Zuschuss-Fiasko für die Kita St. Chrysanthus und Daria drängt sich der Eindruck auf, dass der "Schwarze Peter" nicht nur ein Kartenspiel ist, sondern verschoben werden soll: Das Land gewährt Geld in so engen Zeitgrenzen, dass die Förderung wegen konjunkturell ausgelasteter Unternehmen nicht rechtzeitig verbaut werden kann. Ist der Zuschuss erst zurückgezahlt, kann das Land sagen: Wir haben ja Geld bereitgestellt, aber die Kommune hat nichts daraus gemacht. Eine großzügigere Handhabung wäre sinnvoll und letztlich hilfreich. Schließlich müssen die Fördergelder des 2009 aufgelegten "Konjunkturpaketes" auch erst Ende 2011 abgerechnet sein.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort