Hilden Kolping-Eltern gegen Fusion

Düsseldorf · Eine katholische Elterninitiative wehrt sich gegen die Zusammenlegung mit der Reichwein-Schule unter Führung der Gemeinschaftsgrundschule und hofft, dass der Ausschuss den Schulentwicklungsplan am 24. Februar vertagt.

"Aus heiterem Himmel", so Koordinator Gregor Späte, hätten die Eltern der Adolf-Kolping-Schüler am 1. Dezember von der geplanten Schließung ihrer Schule erfahren. Die fünf Tage später gegründete Elterninitiative nahm gestern das erste Mal öffentlich Stellung. "Wir malen keine Plakate", verwies Michael Engels auf die Familien des ebenfalls von einer Schließung bedrohten Grundschulstandortes Walder Straße. Stattdessen wolle man sich sachlich mit möglichen Alternativen zum Vorschlag der Verwaltung befassen.

Bestimmungsverfahren angestrebt

Diese wird den Mitgliedern des Schulausschusses bei der Fortschreibung des Schulentwicklungsplans am 24. Februar empfehlen, die einzügige Reichwein- und die zweizüge Kolping-Schule als Neugründung zusammenzulegen — auf dem schon jetzt gemeinsamen Grundstück an der Beethovenstraße. Über die künftige Ausrichtung soll im Rahmen eines Bestimmungsverfahrens entschieden werden. Genau hier sehen sich die Kolping-Eltern benachteiligt: Die erforderlichen Ja-Stimmen für eine katholische Bekenntnisschule dürften schwerlich zusammenkommen. Außer den Kolping-Eltern der Erst- und Zweitklässler sowie der Schulanfänger im Sommer 2011 sollen 257 Eltern der i-Dötzchen-Generation 2012 im Hildener Norden an der Befragung teilnehmen. "Das läuft auf ein k.o.-Verfahren hinaus", befürchtet Späte.

Juristische Schritte erwogen

Die auch von Monsignore Ulrich Hennes präferierte Lösung einer Verbundschule an der Beethovenstraße unter Federführung der zweizügigen, sprich: konfessionellen, Schule lehnt die Bezirksregierung ab. Für Rechtsanwalt Cornel Hüsch, den die Elterninitiative inzwischen mit der Wahrung ihrer Interessen beauftragt hat, ist das ein Verstoß gegen § 80, Artikel 2 des Schulgesetzes NRW (siehe Info). Der Verwaltungsrecht-Experte schließt juristische Schritte nicht aus, sollte der Rat in seiner April-Sitzung beschließen, die katholische und die von 59 Prozent nicht-deutschen, überwiegend muslimischen Kinder besuchte Reichwein-Schule zusammenzulegen. Auch für Kolpingschüler-Vater Engels ist "der Schulentwicklungsplan noch nicht entscheidungsfähig". Alle Fraktionen habe die Initiative inzwischen versucht, für die "bedrohte Elternwahlfreiheit im Hildener Norden" zu sensibilisieren. Eine "Verzögerungstaktik", die Reinhard Gatzke missfällt. Der zuständige Beigeordnete, der bislang den "sachlichen Ton" der Elternvertreter schätzte, steht trotz gegenteiliger Stellungnahmen einzelner Schulleiter zum Verwaltungsvorschlag. Diesen habe auch die Reichwein-Schulleiterin begrüßt, betonte Gatzke auf RP-Nachfrage.

Die Woche Seite D 2

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(RP)
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