Hilden Trialog: Baugenehmigung liegt vor

Hilden · Die ehemalige Kirche St. Johannes Evangelist soll voraussichtlich im März abgerissen werden. Dann kann der Bau für das Mehrgenerationenhaus an der Düsseldorfer Straße 150 beginnen.

 Initiatorin Ilse Klöppelt zeigt auf dem Bauplatz an der Düsseldorfer Straße 150 wie die Klimaschutzsiedlung einmal aussehen soll.

Initiatorin Ilse Klöppelt zeigt auf dem Bauplatz an der Düsseldorfer Straße 150 wie die Klimaschutzsiedlung einmal aussehen soll.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Im Hildener Westen entsteht gerade ein Vorzeige-Projekt für den Klimaschutz. Die Energieagentur NRW hat das Mehrgenerationen-Wohnprojekt Trialog als „Klimaschutzsiedlung“ ausgezeichnet. Auf dem Gelände der ehemaligen Kirche St. Johannes Evangelist an der Düsseldorfer Straße 150 ist ein Passivhaus im innovativen Effizienzstandard KfW 40 plus in Holzbauweise geplant. „Trialog Hilden“ (eine eigenständige Baugruppe unter dem Dach einer Genossenschaft) ist jetzt ihrem Ziel näher gekommen. Die Baugenehmigung liegt vor. Und 27 der 28 barrierefreien Wohnungen sind vergeben.

Voraussichtlich im März soll die Kirche (gegenüber dem 3M-Werk) abgerissen werden. Mitte 2021 soll die Klimaschutzsiedliung bezugsfertig sein. Die katholische Gemeinde St. Jacobus Hilden stellt das Grundstück in Erbpacht zur Verfügung.

Die Idee der Gruppe ist, nachhaltig zu leben, Nachbarschaft kreativ zu gestalten, das Miteinander im Quartier zu beleben, Ressourcen zu teilen und gemeinsam zu feiern. Die Mitglieder zahlen eine Einlage, die im Bereich von 600 Euro pro Quadratmeter der jeweiligen Wohnung liegt und haben dann ein lebenslanges Wohnrecht. Die Miete, „Nutzungsentgeld“ genannt, liegt bei monatlich 10,50 Euro pro Quadratmeter. Nebenkosten fallen bei einem derart ökologisch geplanten Passivhaus nur wenige an.

Auf den Dächern werden rund 317 Photovoltaikmodule auf einem extensiven Gründach verbaut. Diese haben eine Leistung von rund 100 kWp und erzeugen etwa 84 MWh sauberen Strom im Jahr. Durch den Batteriespeicher mit einer Kapazität von knapp 40 kWh erhöht sich der Anteil des Solarstroms, der im Haus verbraucht wird. Die Mieter können auf Wunsch günstigen Strom direkt von den eigenen Dächern beziehen. Er soll mindestens zehn Prozent unter dem Tarif des örtlichen Grundversorgers liegen. Solarimo, ein junges Unternehmen aus Berlin, plant und betreibt die Photovoltaik-Anlage und vermarktet den damit produzierten Strom. „Die Vision von Solarimo“ ist es, die Welt nachhaltiger zu machen. Dafür helfen wir Gebäudeeigentümern, ihre ungenutzten Dachflächen mit Solaranlagen zu belegen”, erklärt Solarimo-Geschäftsfüher Daniel Fürstenwerth. Durch die Erzeugung von Solarstrom vermeide die Klimaschutzsiedlung rund 43 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr aus fossilen Kraftwerken. Dies entspreche einer CO2-Bindung von 3473 Buchen, rechnet Solarima vor. Am Samstag, 11. Januar, lädt Trialog um 10.15 Uhr zu einer Grundstücksbesichtigung an der Düsseldorfer Straße 150 (Treffpunkt Bushaltestelle „Niedenstraße“) und/oder ab 11 Uhr zu einem Familiefrühstück im Nachbarschaftszentrum Süd (St.-Konrad-Allee 76a) ein. Weitere Infos gibt es unter www.trialog-hilden.de im Internet.

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