Discher Leider sehr enttäuschend. Nicht ein Unternehmen war vertreten, nur die Politik. Mein Eindruck ist: Die Unternehmen sehen nur die Kosten für die Belegplätze. Die Frage ist doch: Welche Kosten entstehen einem Betrieb, wenn ein Mitarbeiter wegen mangelnder Kinderbetreuung ausfällt? Studien zeigen zudem: Familienfreundliche Maßnahmen rechnen sich betriebswirtschaftlich. Zufriedene Eltern sind motivierter, produktiver und weniger krank. Die Kosten der Belegplätze sind für die Betriebe zudem steuerlich voll absetzbar.

Geben Sie jetzt auf?

Discher Auf keinen Fall. Das Problem ist ja da. Gar nicht zu reagieren, ist auf jeden Fall falsch. Wir haben vier bis fünf junge Väter im Betrieb. Wie es aussieht, würde einer von ihnen mit zwei Kindern gerne bei dem Projekt mitmachen. Die Firma Discher wird im kommenden Jahr auf jeden Fall zwei Plätze für Kinder unter drei Jahren in der Kita St. Nikolaus belegen.

Wie geht es weiter?

Discher Die städtische Wirtschaftsförderung ist von unserer Idee begeistert. Die Politik auch. Wie ich dieser Tage gelesen habe, will die Bundesregierung 100 bis 150 Millionen Euro als Anschubfinanzierung für die Kinderbetreuung in kleinen und mittleren Betrieben aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds zur Verfügung stellen. Da muss sich die Wirtschaftsförderung mal kümmern. Über mangelnde Unterstützung von dieser Seite brauchen wir uns also nicht zu beklagen. Kita-Leiterin Gabi Richartz und ich werden gezielt die Unternehmen in Gruiten ansprechen und für unsere Idee werben – auch beim Unternehmerforum.