Haan Kirschbäume sollen fallen

Düsseldorf · Mehr als 3000 Bäume säumen die Straßen in Haan. Wurzelwachstum beschädigt immer mehr die Gehwege und Fahrbahnen. Die Politik tut sich noch schwer mit dem geplanten Kahlschlag.

Die Zierkirschbäume in den Pflanzbeeten entlang der Berliner Straße sind zur Blütezeit im Frühjahr ein optischer Genuss. Mit ihrem Grün prägen sie das Bild der Straße, produzieren Sauerstoff und bremsen Wind. Doch sind die Tage der etwa zwei Dutzend Bäume gezählt. In der jüngsten Sitzung des Verkehrs- und Umweltausschusses schlug die Verwaltung vor, die Bäume zu fällen – und auch nicht durch neue zu ersetzen. Die Politik mochte dem noch nicht folgen. Vor einem Kahlschlag wird das Thema noch einmal behandelt.

Stadtgärtner Dirk Heilke wies auf Probleme hin, die Bäume zu erhalten. Denn den Kirschbäumen stehen auf den nur 2,30 Meter breiten Gehwegen lediglich ein Meter breite Bereiche zur Verfügung, die nicht versiegelt sind. Eine Erweiterung der Baumscheiben auf eine Fläche von drei mal zwei Metern je Baum ist an der Berliner Straße aus Platzgründen nicht möglich. Betriebshofleiter Claus Hippel sagte, die Bäume hätten eine Lebenserwartung von höchsten 50 Jahren. Sie stünden bereits seit 35 Jahren. Manchen seien bereits im Wurzelbereich von Pilzen befallen. Würden die Bäume gefällt und ersetzt, „dann haben wir in 25 Jahren wieder das gleiche Problem“.

Stadtbildprägend

„Die Bäume prägen das Straßenbild“, stellte Andreas Rehm (GAL) fest. Wer als Fußgänger mit Kinderwagen unterwegs sei, wähle die andere Straßenseite. Er bat, Gespräche mit Anwohnern über die Gestaltung zu führen.

Michael Ruppert (FDP) informierte darüber, dass Baumwurzeln an der Stettiner Straße die Gehwege aufbrechen. Und Walter Drennhaus sagte, der Gehweg der Goethestraße sei wegen Wurzelwuchses kaum mehr mit einem Rollator zu bewältigen. Technischer Beigeordneter Matthias Buckesfeld antwortete, genau daran zeige sich, dass viele Bäume an den Straßen nicht standortgerecht seien. Mehr als 3000 Straßenbäume hat die Stadt Haan. „Tendenz steigend“, merkte Buckesfeld dazu an. Wenn insgesamt 57 Bäume oder 1,9 Prozent zur Disposition stünden, sei das nur ein geringer Teil. Der Maßnahmenplan mit 23 Positionen erfordere in den nächsten 15 Jahren jeweils rund 20 000 Euro.

Baumscheiben vergrößern

Das aktuelle Programmbündel sieht die Fällung der Bäume an der Berliner Straße als erstes vor. An der König-, Bismarck-, Neu-, Zeppelin-, Schiller-, Breidenhofer-, Gartenstadt-, Ohligser Straße und Erikaweg sollen wenige, kranke Bäume gefällt werden.

Ersatzpflanzungen werden in größere Baumscheiben gesetzt. An Leichlinger-, Goethe-, Kamp-, Luisen-, Martin-Luther-, Scheidemann-, Tal, Walder- und Wilhelmstraße sollen die Baumscheiben vergrößert werden. Die Fällung der Bäume, ohne Ersatz, ist später auch auf der Jahn- und der Turnstraße vorgesehen.

(RP)
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