Haan Kirchenraum im neuen Kleid

Düsseldorf · Das Presbyterium der evangelischen Kirche hatte zu einer Präsentation eingeladen. Das Leipziger Designerehepaar Markus Zink/Agnes Gensichen stellte seine Entwürfe zur Neugestaltung des Innenraums vor.

Das Martin Luther-Wort "Die Kirche muss die jeweilige Sprache der Zeit sprechen" beherzigt auch die evangelische Kirchengemeinde Haan. Nach der ersten Verschönerungsphase 2008 mit Sanierungsarbeiten und neuer Beleuchtung geht es in die zweite Runde. Im Fokus stehen der Altarraum und der Vorraum. Für deren Neugestaltung hatte das Presbyterium die Designer Markus Zink und Agnes Gensichen aus Leipzig beauftragt. Bei den ersten Entwürfen legte die Landeskirche ein Veto ein. Das neue Konzept, das das Designer-Ehepaar in diesem März präsentierte , stieß aber auf positive Resonanz — auch am Mittwoch in der Kirche an der Kaiserstraße, wo Markus Zink die neuen, teils überarbeiteten Entwürfe vorstellte.

Das Ehepaar Markus Zink/Agnes Gensichen ist im Kirchendesign zuhause. Seit elf Jahren haben sie sich auf die Umgestaltung sakraler Räume spezialisiert, sie zusätzlich als Textilkünstlerin und er in Holzgestaltung und als Bildhauer. Ihr Ziel war es, so Zink, die Haaner Kirche einladender zu gestalten. Das zeigte sich gleich in den Vorraum-Entwürfen.

Neue Funktion für den Vorraum

Kommunikation, Information und Gedenken wären die Hauptaufgaben gewesen, berichtete der Designer. Auf der Leinwand sieht man einen lichten, in Gelbtönen gestrichenen Eingangsbereich, einladend, ansprechend, zum Verweilen. Ein frei schwenkbarer Prospektständer und eine Pinnwand für Plakate sind vorgesehen. Auf einem Eichenholzsockel werden das Gedenkbuch der gefallenen Soldaten aus Haan und das Fürbittenbuch liegen. Und es gibt die Möglichkeit, eine Kerze zu entzünden.

Für den Altarraum stellte der Designer seine Entwürfe von Taufbecken, Kreuz, Lesepult, Osterleuchter und Antependien (kirchenjahreszeitlich gestaltete Tücher) vor. "Unser Ziel war es, die Symmetrie des Altarraumes wiederzubeleben, mit dem Altar als Zentrum, um von der dominierenden Kanzel abzulenken", betonte Zink. Dieses Konzept sehe vor, den Altar nach vorne zu schieben, den roten Teppich bis zur Wand zu verlängern und die Altarwand in neuer harmonischer Farbigkeit zu gestalten.

Mit Edelstahl und Glas

Einen Eindruck von Einfachheit und Klarheit boten auch die weiteren Entwürfe. Da ist das neue achteckige Taufbecken in Holz, Edelstahl und in transparentem, der Farbe der Kanzel angepasstem Glas. Schlicht, ähnlich im Design und Material, wirken der glasperlengestrahlte Osterleuchter, das Lesepult mit eingebautem Mikro und das gleichschenklige Kreuz. Es ist 3,10 Meter hoch und zeichnet sich optisch durch eine Edelstahl/Messing- Verbindung aus. Am Ende der Präsentation wählte das Presbyterium ein helles und ein dunkles Antipendium aus und segnete alle Entwürfe einstimmig ab.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort