Hilden Kirche mit eigenem Weihnachtsmarkt

Hilden · Die katholische Kirche fühlt sich abgehängt: Weil der Weihnachtsmarkt 2011 nur bis zum Rathauscenter reichte, veranstaltet die Pfarrgemeinde am 8. Dezember einen eigenen Adventsmarkt vor St. Jacobus.

 Die Pfarrgemeinde St. Jacobus baut auf dem Platz vor der Kirche dieses Jahr eigene Adventsstände auf. 2013 will das Stadtmarketing die obere Mittelstraße wieder einbeziehen.

Die Pfarrgemeinde St. Jacobus baut auf dem Platz vor der Kirche dieses Jahr eigene Adventsstände auf. 2013 will das Stadtmarketing die obere Mittelstraße wieder einbeziehen.

Foto: Hans Blossey

"Wir wollen nicht nur als einer von vielen Teilnehmern Glühwein verkaufen, sondern auch adventliches Brauchtum vermitteln", sagt Pastoralreferent Frank-Dieter Göbel. Und dazu sei einfach die räumliche Nähe der Kirche nötig. Das war im Vorjahr beim Weihnachtsmarkt nicht gegeben.

Damals waren die letzten Stände etwa in Höhe des Rathauscenters aufgebaut — rund 200 Meter von der Pfarrkirche am oberen Ende der Mittelstraße entfernt. Weil das Stadtmarketing im Spätsommer nicht zusagen konnte, dass der Markt bis zur Kirche reicht, entschloss sich der Pfarrgemeinderat dazu, einen eigenen Adventsmarkt zu veranstalten.

Am Samstag, 8. Dezember, werden von 10 bis 20 Uhr mehrere Stände auf dem Platz vor der Kirche aufgebaut. Auch der Malteser Hilfsdienst Hilden, das Café Woyton und das Eis-Café Venezia nehmen teil. Glühwein, Kinderpunsch und Waffeln, selbstgebastelte, beleuchtete Weihnachtssterne, adventliche Grußkarten sowie Bücher zum Advent werden angeboten — "als niederschwellige Pforte für das, was dahinter steht — nämlich die Kirche", erläutert Göbel.

So werde in der Pfarrkirche eine Krippenausstellung veranstaltet. Vor der Kirche gibt es eine Krippe mit lebenden Tieren. Um 11 Uhr erklingt Bläsermusik, und um 18 Uhr beginnt ein adventliches Singen mit dem Posaunenchor Düsseldorf-Hassels. Der Erlös sei für die Essens- und Wärmestube an der Schulstraße bestimmt, teilte Pfarramtssekretärin Bettina Stagat-Amlinger mit.

Nach den Sommerferien hatte die Pfarrgemeinde dem Stadtmarketing die eigene Position erläutert. Als Ende September noch keine Auskunft vorlag, ob der Weihnachtsmarkt bis zur Kirche reichen würde, "mussten wir eine Entscheidung treffen", sagte der Pastoralreferent. Schließlich galt es, eine Menge zu organisieren — angefangen beim ehrenamtlichen Personal bis hin zu Helfern für Aufbau oder das Basteln. Die Pfarre hofft, nicht nur ihre "eigenen Anliegen besser platzieren zu können, sondern zugleich das Abkoppeln der oberen Mittelstraße vom Weihnachtsmarkt zu kompensieren".

Stadtmarketing-Geschäftsführer Volker Hillebrand hat Verständnis für die "eigene Entscheidung" der Kirche. Dabei werde der Markt in diesem Jahr "fast bis zur Kirche reichen". In den letzten Tagen seien noch Anmeldungen eingegangen. Hillebrand istzuversichtlich: "2013 wird der Weihnachtsmarkt bis zur Kirche reichen."

Vor vier Jahren war die katholische Gemeinde in den Teilnehmerkreis des Weihnachtsmarktes eingestiegen, berichtete Göbel. "Da müssen wir dabei sein", stand damals für die Gemeinde fest. "St. Martin läuft weitgehend ohne uns, und das Krippenspiel findet bei Bauer Hanten auf der Wiese statt." Die Kirche reklamiere für sich, das adventliche Brauchtum und seine christlichen Inhalte zu vermitteln.

(RP/rl/ila)
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