Haan Kindermusical mit Tiefgang

Düsseldorf · Die jungen Akteure der Musikschule Haan haben mit dem Indianermärchen "Ngoma-Bär" die Zuschauer vollends begeistert. Die Geschichte von dem Findelkind, das von einer Bären-Mutter aufgezogen wird, ging zu Herzen.

"Ich bin so groß. Du bist so klein. Könnten wir nicht Freunde sein." Schon die ersten Zeilen des Duetts zwischen dem Menschenkind (Sophie Cibis) und dem großen weißen Vogel (Katrin Ostendorf) erzeugten bei manchem Zuschauer des Kindermusicals "Ngoma-Bär" ein Gänsehaut-Gefühl. Jamilah ist ein einsames Mädchen. Die Kleine lebt, nachdem ihre Eltern verstorben sind, bei ihrem hartherzigen Onkel (Eva Dämmer), einem Jäger, der ihr deutlich zeigt, dass sie für ihn nur eine lästige Bürde ist. Lediglich sein Dinko (Katrin Griesbach) und die flügellahme Wildgans Ayoka, die sie aus einem Fangnetz ihres Onkels befreit hat, sind ihre Freunde. Nach einer Auseinandersetzung des Mädchens, das mit den Tieren reden kann, und dem Jäger, der skrupellos seine Umwelt ausbeutet, lässt der Mann seine Nichte in einer Höhle im Wald allein zurück

Im Wald ausgesetzt

Die Bewohner des Waldes befreien das ausgesetzte Mädchen. Und die Bären-Mutter Ngoma nimmt das Findelkind in ihrer Familie auf. Doch Ayoka schmiedet einen Plan, um den bösen Onkel zum Umdenken zu bewegen und das Mädchen zu den Menschen zurück zu bringen. Die Tiere bereiten dem Jäger, den sein schlechtes Gewissen zunehmend plagt, eine unvergessliche Nacht. Am nächsten Morgen ist dieser geläutert und für Jamilah wird alles gut.

Den donnernden Applaus, mit dem die Sänger und Mitglieder des Orchesters für ihre gekonnte Darstellung belohnt wurden, hatten sie sich redlich verdient. Mit dem von Veronika te Reh und Wolfgang König verfassten Kindermusical nach einem nordamerikanischen Märchen mit Tiefgang und viel Gefühl rührten die kleinen Darsteller nicht nur ihre im Publikum sitzenden Eltern. Doch trotz aller Dramatik gab es durchaus auch witzige Dialoge. Etwa als Ayoka befiehlt. "Alle im Gänsemarsch" – und die Affen murren: "Das ist ja eine Affenschande." Für unfreiwillige Komik sorgte das Lama (Marie Neuens, Marla Bräcklein), als es plötzlich mit felllosem Hinterteil da stand.

Auf das indianische Thema ging Markus Grau, der Leiter des Orchesters ein, indem er das Ensemble mit Klavier, Gitarren, Bläsern und Schlagzeug in einer etwas ungewöhnlichen Besetzung spielen ließ.

Echte Herausforderung

Eine echte Herausforderung für die Kinder hätten die im Stil der Neuen Musik komponierten Musik-Anteile dargestellt, berichtete Musikschulleiterin Eva Dämmer Sie, die gemeinsam mit Alexandra Donner die Regie führte, zeigte sich sehr zufrieden mit den Leistungen der kleinen Künstler.

(RP)
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